Tailwalk Neuheiten von der Japan Fishing Show 2016

Pünktlich zu Beginn der Messesaison in Japan haben wir Fabian dieses Jahr eine Woche vor dem regulären Osaka-Termin in das Flugzeug gesetzt und ihn zur Japan Fishing Show 2016 Japan Fishing Show 2016 nach Tokyo geschickt, um euch mit den heißesten News aus dem Land der aufgehenden Sonne zu versorgen. Erster Punkt auf der Tagesordnung:

Tailwalk Neuheiten 2016

Anläßlich des 10-jährigen Jubiläum gab es im Tailwalk Showroom einiges zu entdecken! Zu den unangefochtenen Highlights für die kommende Saison dürften hierbei die brandneuen 10 Oz Fullrange BigBait Ruten, die ultra-light Ajist 10th Anniversary Modelle und die mehrteiligen Namazon Reise-Ruten gehören. Weiterhin wurde das Line-up der Baitcast-Rollen um 4 Modelle erweitert und das Tenkara-Rutensortiment ausgebaut. Bei allen mit dem 10th Anniversary Label versehenen Sondermodellen handelt es sich um Limited Editions.

Neue Tailwalk-Ruten 2016 im Detail

Wie bereits im letzten Jahr angekündigt, wird das bestehende bestehende FullRange-Rutensortiment weiter ausgebaut. Für 2016 bedeutet das konkret: 2 neue Limited Editions mit bis zu 10 Oz / 300 g Wurgewicht, 6 brandneue, zweiteilige CC-Modelle und 5 weitere Ruten im Fullrange Standardsortiement. Das komplette Fullrange Line-up besteht somit aus insgesamt 31 Baitcast- und Spinnruten! Ebenfalls neu, die drei schicken Solid-Tip Ruten aus der Ajist 10th Anniversary Serie für unsere Ultra-Finess-Fans und die Namazon Reiseruten inkl. eines Spinning-Modells bis 40 g Wurfgewicht. Über den pinken Neuzugang aus der Saltyshape DASH-Serie denken wir uns unseren Teil :). Hier die Bilder aus dem Showroom und darunter die technischen Details zu den neuen Tailwalk-Ruten für 2016.

  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 1
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 2
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 3
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 4
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 5
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 6
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 7
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 8
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 9
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 10
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 11
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 12
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 13
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 14
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 15
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 16
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 17
  • Neuheiten Tailwalk Angelruten 2016 / 18
Modell Länge Wurfgewicht Teilung Gewicht
Tailwalk FullRange 10th Anniversary
FullRange
FullRange C75SXH 2,28 m 3/4-10 Oz 2 205 g
FullRange C802H/CC 2,43 m 3/16-2.5 Oz 2 195 g
Tailwalk FullRange CC (zweiteilig)
FullRange CC
FullRange C64ML/CC 1,95 m 1/8-1/2 Oz 2 103 g
FullRange C68M/CC 2,07 m 3/16-3/4 Oz 2 120 g
FullRange C68MH/CC 2,07 m 3/16-1 Oz 2 135 g
FullRange C71H/CC 2,16 m 3/16-2 Oz 2 145 g
FullRange S65L/CC 1,98 m 1/16-1/4 Oz 2 96 g
FullRange S71ML/CC 2,16 m 1/16-1/2 Oz 2 105 g
Tailwalk FullRange
FullRange Default
FullRange C511L 1,55 m 3/32-3/8 Oz 1 100 g
FullRange C63ML 1,92 m 3/16-3/4 Oz 1 110 g
FullRange C65MH 1,98 m 3/16-1 Oz 1 130 g
FullRange C65XH 1,98 m 1/4-2.5 Oz 1 135 g
FullRange S73ML/SL 2,22 m 1/16-3/8 Oz 2 135 g
Tailwalk Ajist 10th Anniversary (SL = Solid Tip)
Ajist
Ajist TZ 510 SL 1,55 m MAX3 2 80 g
Ajist TZ 63 SL 1,92 m MAX4 2 83 g
Ajist TZ 68 SL 2,07 m MAX5 2 86 g
Tailwalk Namazon Mobile
Namazon Mobile
Namazon C594MH 1,79 m 3/16-1.5 Oz 4 145 g
Namazon C664MH 1,95 m 3/16-2 Oz 4 150 g
Namazon S674MH 2,04 m 3/16-1.5 Oz 4 155 g
Tailwalk Saltyshape DASH 10th Anniversary Limited
Saltyshape Dash
DASH Offshore Casting S70M 2,13 m MAX60 2 220 g
DASH Jigging S63/180 1,92 m MAX200 1 205 g
DASH Tairubber 67ML/FSL 2,04 m MAX100 2 145 g
DASH L-Jigging C63ML 1,92 m MAX140 1 157 g
DASH SPJ 633 1,92 m MAX350 1 144 g

Neue Tailwalk-Rollen 2016 im Detail

Im Vergleich zur Menge der neuen 2016er Ruten geht es im Bereich der Tailwalk-Angelrollen etwas gediegener zu. Das Sortiment wurde für die kommende Saison um insgesamt 4 Modelle erweitert: Kuroshio HGX (4 Varianten), ELAN Wide Power 10th Anniversary (R & L), ELAN Wide Power Octopus Special (R & L) und die ELAN MTX 10th Anniversary Limited mit mit super-leichter Spule und einzeln justierbaren Pins in einer Recht- und einer Linkshand Version.

  • Neuheiten Tailwalk Angelrollen 2016 / 1
  • Neuheiten Tailwalk Angelrollen 2016 / 2
  • Neuheiten Tailwalk Angelrollen 2016 / 3
  • Neuheiten Tailwalk Angelrollen 2016 / 4
  • Neuheiten Tailwalk Angelrollen 2016 / 5
Modell Übersetzung Bremskraft Gewicht Schnureinzug Kugellager
Tailwalk ELAN MTX 10th Anniversary Limited (Baitcaster)
ELAN MTX 10th 81R 8.1:1 6,5 kg 178 g 89 cm 10BB+1RB
ELAN MTX 10th 81L 8.1:1 6,5 kg 178 g 89 cm 10BB+1RB
Tailwalk ELAN Widepower 10th Anniversary Limited (Baitcaster)
ELAN Widepower 10th 71BR 7.1:1 12 kg 314 g 87 cm 6BB+1RB
ELAN Widepower 10th 71BR 7.1:1 12 kg 314 g 87 cm 6BB+1RB
Tailwalk ELAN Widepower Octopus Special (Baitcaster)
ELAN Widepower OS 64BR 6.4:1 12 kg 306 g 78 cm 4BB+1RB
ELAN Widepower OS 64BL 6.4:1 12 kg 306 g 78 cm 4BB+1RB
Tailwalk Kuroshio HGX (Spinning)
Kuroshio 33HGX 5.8:1 14 kg 530 g 100 cm 7BB+1RB ANTI-RUST BB
Kuroshio 43HGX (Spinning) 5.8:1 16 kg 535 g 102 cm 7BB+1RB ANTI-RUST BB
Kuroshio 53HGX (Spinning) 5.4:1 18 kg 760 g 116 cm 7BB+1RB ANTI-RUST BB
Kuroshio 63HGX (Spinning) 5.4:1 20 kg 765 g 116 cm 7BB+1RB ANTI-RUST BB

Rundgang im Tailwalk Office und sonstige Neuheiten

Abschließend dürft ihr noch einen Blick auf das Tailwalk-Office werfen und die restlichen Neuheiten begutachten. Viel Spaß und bis zum nächsten Artikel direkt von der Japan Fishing Show 2016!

  • Tenkara Set inkl. Hauptschnur, Vorfach und Fliegen
  • Wading Net (Watkescher mit hechttauglichem gummierten Netz)
  • Einteigerset „Campy“ für Kinder (leider nur Rechtshand-Kapselrolle)
  • Designer am Schreibtisch
  • Service Center für Rollenwartung/-reparatur
  • Test-Gewichte für Blanks und deren Belastungskurven
  • Tailwalk Ersatzteillager für Ruten & Rollen
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 1
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 2
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 3
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 4
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 5
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 6
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 7
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 8
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 9
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 10
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 11
  • Neuheiten Tailwalk 2016 / 12

Zanderköder: Die Produktentwicklung des TT Shad Slim 5

„Fabi, wir brauchen mal richtig geile Zanderköder. Am besten etwas Schlankes um die 5 Inch. Aber eben mit einer kleinen hochfrequenten Aktion wie sie der 4er Flash-J Shad hat, nicht so wie der 5er.“

So oder sehr ähnlich fing das Gespräch zwischen Guido, Fabian und mir vor einiger Zeit an. Wie so oft im Spätsommer/Frühherbst fingen wir beim Zanderangeln auf die 4er Flash J Shads gute Fische. Als es dann aber kälter wurde, wurde der kleine Happen schnell zu klein und der Wunsch nach einem etwas größeren Gummiköder wurde wieder laut. Die bisherigen Gummifische ab 10 cm bei uns im Sortiment hatten allerdings zu große Schaufelschwänze und meist auch zu voluminöse Körper für dieses Vorhaben.

Als wir daher einen kleinen Schmollmund schoben, kam Fabian mit der News um die Ecke, dass Bait Breath für die Neuentwicklung eines Köders durchaus offen wäre. Bei dem Wort Bait Breath schoß bei mir wie ein Blitz „BYS-Flavour“ durch die Birne und ich Blubber nur noch „Geil“ ins Skype! Die Jungs in Japan konnten sich aus unseren Erklärungen aber leider keinen Reim machen und kennen auch keine Zander. Also alles Nötige ins Auto geschmissen und an einem Wochenende mit Fabian einige Muster-Baits hergestellt, um diese als Vorlage nach Japan zu schicken. Unser Ziel war es, die charakteristischen Merkmale des TT Shads beizubehalten und dabei einen komplett neuen Bait zu erschaffen. Die Anforderungen an unseren neuen Zanderköder waren dabei klar:

  • Möglichst schlanker, dafür langer Körper. Dies ähnelt der Form der bevorzugten Zander- und Barsch-Beute (Ukelei/Stint). Der Köder hat eine größere Silhouette mit weniger Material, somit kann der Räuber ihn besser Einsaugen und vor allem – typisch für Zander – auch besser “Falten”. Durch den schlanken Körperbau ist es auch einfacher möglich, den Köder am Offset Haken anzubieten.

  • Kleiner hochfrequenter Schaufelschwanz. Nach unserer Meinung die beste Aktion für die Stachelritter. Während es für den Hecht gerne auch mal eine flankendere oder rollende Aktion mit druckvollem Schaufelschwanz sein darf, reagieren die Stachelritter meist besser auf eine feine hochfrequente Aktion.

  • Viel Aktion bei geringer Bewegung und wenig Wasserverdrängung. Dadurch eignet sich der Köder nicht nur perfekt zum langsamen Angeln mit leichten Bleiköpfen, sondern auch für das Vertikalangeln im Winter. Durch weniger Wasserverdrängung kann man den Köder besser unter dem Boot oder auch in der Strömung halten.

  • Weiche und robuste Gummimischung. Es ist immer ein schmaler Grad zwischen weicher Gummimischung und der Haltbarkeit. Wir wollen keinen Köder, der nach 2 Minibarschen seine Schwanzschaufel verliert. Deshalb freuen wir uns in diesem Punkt auf die bewährte Gummimischung der TT Shads zurückgreifen zu können, welche Beweglichkeit mit Reißfestigkeit perfekt kombiniert.

  • Flavour & Salz (BYS Aroma). Salz und Flavour sorgen dafür, dass der Fisch den Köder länger im Maul behält und senken merklich die Fehlbissrate. Ein Köder ohne Flavour kommt bei mir in der kälteren Jahreszeit schon gar nicht mehr ans Band. Das Salz macht den Köder schwerer, somit lassen sich gesalzene Köder auch um einiges besser werfen als Köder ohne Salz.

Unser erstes Muster als „Ur-Prototyp“ bestand aus zusammengestückelten Fragmenten des TT Shad 3.2, um die Länge und Proportionen des Schaufelschwanzes zu verdeutlichen. Dieses wurde zusammen mit einigen Skizzen und weiteren Instruktionen im Juni 2014 an Bait-Breath übergeben. Dort wurden dann einige 3D Modelle der schlanken Gummifische entworfen und erste Formen per CNC-Fräse produziert, um einige Muster zu gießen. Der ganze Prozess dauerte etwa ein Vierteljahr und wir bekamen anschließend einige Beispiele (u.a. mit einer parallel getesteten Schwanzform) für den Field-Test. Da diese aber für unser Vorhaben nicht überzeugten, stellten wir nochmal alles auf Null und übernahmen lediglich den Rumpf und montierten für das neue Muster erneut den Triangle Tail des 3.2 Inch Shads.

Es wurden also weitere 3D Modelle und Gußformen mit diversen dreieckigen Schwanztellern (dicker, dünner, größer, kleiner) für neue Testmuster erstellt und die meisten davon landeten direkt wieder im Müll, nachdem die Entwickler von Bait-Breath rund um Mr. Yano diese im Wassertank betrachtet haben – diese „Fehlkonstruktionen“ wollte man uns nicht einmal zum Testen überlassen. Am PC sieht es manchmal eben doch besser aus als im Wasser…

Erst im März 2015 war es soweit und zwei Variationen des Schwanztellers hatten sich im Testbecken als die Besten herausgestellt. Wir Teamangler bekamen beide Versionen von Fabian zugeschickt und sollten unsere Meinung dazu äußern. Also Jig drauf und rein in den Gartenteich. Shad A hatte leider eine etwas träge Schwanzaktion für Zander und wurde von mir schnell wieder weg gepackt. Shad B ließ allerdings meine Augen aufleuchten: Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Guidos Reaktion bzw. Feedback fiel ähnlich aus und auch Fabian favorisierte diese Version, an der es nichts mehr zu verbessern gab!

  • Zanderköder: TT Shad Slim
  • Zanderköder: TT Shad Slim
  • Zanderköder: TT Shad Slim
  • Zanderköder: TT Shad Slim
  • Zanderköder: TT Shad Slim
  • Zanderköder: TT Shad Slim

Schnell kamen die ersten Zander und weitere Fischarten auf die Prototypen, welche sorgsam behütet und aufgrund der begrenzten Stückzahl auch bis zum bitteren Ende gefischt wurden. Nachdem die Form fest stand, galt es, die Farbpalette der ersten Serienproduktion zu bestimmen. Wer mit mir schon einmal über Farben gesprochen hat, weiß, dass ich ohne BVB oder – wie wir es nennen – NT001 GP-Chart nicht ans Wasser gehe. An sich war klar, dass wir alle Nippon-Tackle Sonderfarben natürlich auch gerne bei den neuen Ködern hätten. Dazu noch die erfolgreichsten Serienfarben und fertig war unsere Farbauswahl:

107 Pumkin / Seed
Eine Farbe für klares Wasser am besten mit Grundelbestand. Das natürliche bräunliche Design imitiert perfekt das Beuteschema unserer Zielfische. Durch die Semitransparenz passt sich die Farbintensität auch gut der Umgebung an und überzeugt selbst den scheuesten Räuber.
TT Shad Slim, Farbe Pumpkin Seed
832 Glow Pink / Keime Light (UV-aktiv)
Ein Muss für sehr trübes oder tiefes Wasser und die nächtliche Fischerei. Im kalten Wasser besonders zur Schneeschmelze ein Hit und zudem ein Geheimtipp auf kapitale Forellen, falls die Zander mal nicht so wollen.
Zanderköder: TT Shad Slim, Glow Pink
902 Ayu
Für klares Wasser mit grünlichem Schimmer und vielen Wasserpflanzen. Ein Trumpf, wenn der Barsch eher zum Beutespektrum der Räuber gehört. Das natürliche grünliche Design mit dem hellen Bauch imitiert perfekt kleine Beutefische.
Zanderköder: TT Shad Slim, Farbe Ayu
940 Albino Shad
Eine Allround-Farbe für trübes wie auch klares Wasser, auch bei hohem Lichteinfall. Der bläuliche Farbton mit hellem Bauch imitiert perfekt ein Großteil der bei uns vorkommenden Weißfische. Der sanfte Kontrast spielt hervorragend bei jeder Bewegung des Köders.
Zanderköder: TT Shad Slim, Farbe Albino Shad
NT001 GP-Chart (UV-Aktiv)
Für mich die vielfältigste Schockfarbe schlecht hin, egal ob in klaren oder trüben Wasser und quasi zu jeder Tageszeit, der Kontrast aus UV-Chartreuse und dem dunklen Rücken bringt bei mir fast immer Fisch.
Zanderköder: TT Shad Slim, Farbe GP-Chart
NT002 Lime / Chartreuse (UV-Aktiv)
Knalliges Lime-Chartreuse ist ein Klassiker für die trübe Brühe. Wie die Belichtung unter Schwarzlicht zeigt, kann dieser Köder kaum übersehen werden – auch bei Mondschein und sehr tiefen Wasserschichten mit wenig Lichteinfall die Farbe der Stunde.
Zanderköder: TT Shad Slim, Farbe Lime-Chart
NT003 Motoroil (UV-Aktiv) / Glitter
Durch die hohe UV-Aktivität und den grünlichen Schimmer in Kombination mit dem gedeckten Grundton eine besondere Komposition für trübes wie auch klares Wasser und wechselhaftes Wetter. Oft genug bringt diese Farbe noch Fisch, wenn alles andere versagt.
Zanderköder: TT Shad Slim, Farbe Motoroil
NT004 Blood-Orange (UV-Aktiv)
Als besonderes Schmankerl gibt es vor allem für die Meeresjungs, die den TT Shad schon sehr erfolgreich auf Dorsch einsetzen, noch eine neue Sonderfarbe: Blood-Orange. Ein Bauch in Neonorange (UV-Aktiv) in Verbindung mit einem dunklem Rücken sorgt für einen extremen Kontrast und hohe Sichtbarkeit, die natürlich auch im Süßwasser zum Anbeißen ist.
Zanderköder: TT Shad Slim, Farbe Blood-Orange

Aber genug der Theorie und der Entstehungsgeschichte, wir hatten erst mal nur 5 Prototypen und diese sollten zerkaut werden. Bei mir lief es den Sommer über nicht so wie geplant, daher kam der erste ordentliche Einsatz erst bei der WPC, wo nach 30 Minuten im Wasser auch schon die ersten Bisspuren im Gummifisch waren. Leider war mein TT Shad-Slim Prototyp dann aber auch genauso schnell wieder weg. Pünktlich zur Lieferung der ersten Serienproduktion zieht es den Zielfisch jetzt langsam wieder von den kleinen Bächen und Flüssen weg, hin zu den größeren Gewässern, wo die Slims wieder auf Tauchstation dürfen. Guido hat sich diesen Sommer die Dinger um einiges mehr zerkauen lassen. Hier die finalen technischen Spezifikationen und danach gebe ich für den Field Test ab an meinen Teamkollegen Guido.

Blisterverpackung
Modell Bait Breath TT Shad Slim 5 – Designed by Nippon-Tackle
Typ / Bauform Low Action-Shad mit kleinem Schaufelschwanz, abgeflachtem Rücken und schmalem Profil
Zielfisch Zander
Länge 12,7 cm / 5 Inch
Gewicht ca. 10 g
Gummimischung – Auftriebsverhalten „langsam sinkend“
– Salzgehalt „Level 2“
– Härtegrad „MH“ (agil / flexibel / robust)
– aromatisierte Gummimischung mit BYS-Mix Flavour
– 5 UV-Aktive Dekore
– vollständiger Verzicht auf fruchtbarkeitsschädigende DEHP Weichmacher (Phthalate)
Laufverhalten Leichte Rolling-Action in der Absinkphase. Hochfrequent wackelnder Schwanzteller, der aufgrund der Dreiecksform schon bei minimalem Zug paddelt. Optimiertes Laufverhalten für klassisches Zanderjiggen und Faullenzen.
Empf. Hakengröße
Jigkopf:
Offset-Haken:
 
2/0 – 3/0
3/0 – 4/0
Packungsinhalt 5 Stück

Der Zanderköder im Field Test – TT Shad Slim meets Guido Hill

Ich glaube es war ziemlich genau Anfang Juni, als mich das Päckchen mit den serienreifen Prototypen erreichte. Nachdem ich die Slims zu Hause einige Zeit unter die Lupe nahm und als gut befand, zog ich zwei Stück auf Deka-Jigs auf. Den ersten mit einem 7 Gramm Kopf und den zweiten mit einem 10 Gramm Jig. Das erste Mal wurden die Köder auf Dorsch getestet. Bereits nach kurzer Zeit war klar: Löppt! Dat Ding wollen se haben! Zweifelsohne war auch die Farbe ein Erfolgsgarant für den guten Fang. Denn Motoroil Glitter steht auch bei Dorschen ganz weit oben auf der „I like to eat“-Liste. Nachdem ich einige Dorsche mit dem Köder fangen konnte, wechselte ich einige Tage später das Gewässer von Küste zu Kanal. Schließlich wurde der Köder primär zum Zanderangeln konzipiert und ich wollte wissen: was kann er – der TT Shad Slim.

Zander

Am Kanal angekommen, montierte ich also den Slim Shad in 5 Inch und es dauerte auch nicht lange bis zum ersten Tock. Erfreulicherweise konnte ich dem Tock schnell entgegnen und setzte einen satten Anhieb. Nach kurzen Drill hielt ich meinen ersten Zander der neuen Saison in den Händen – ein tolles Gefühl, wenn dieser auf ein Prototypen ballert, bei dem die eigenen Wünsche mit eingeflossen sind. Noch schöner war, dass der Fisch den Gummiköder praktisch weg inhalierte, was zum Einen aussagt, dass der Köder zu schmecken scheint, zum Anderen aber auch zeigt, dass sich der Köder wunderbar Einfalten lässt.

Ich fing auf den gleichen Köder noch einige Fische, bis er leider in den ewigen Gründen des Kanals an einer Steinpackung hängen blieb. Da wir nicht so viele Prototypen hatten und ich weiß, dass jeder Wurf am Kanal der letzte mit dem Köder sein könnte, wechselte ich auf einen anderen Köder und fischte noch einige Stunden weiter. Der TT Shad hat den Praxistest am Wasser und auf den primären Zielfisch jedenfalls schon mal bestanden. Es sollte aber noch besser kommen. In meinem Urlaub hatte ich das Glück, verschiedene Gewässer der Republik befischen zu können. Immer dabei: der TT Shad Slim. Immer wenn es hieß, dass Zander in dem See seien, wurde auch der TT Shad Slim in den Karabiner gehängt. Neben zahlreichen und vorallem guten Zandern, fanden auch Barsche und Hechte an dem Köder Geschmack.

Barsch & Hecht

Bei den Barschen ging die Messlatte bis 38cm – der 40+ wird aber 100%ig auf den Köder kommen! Hechte bis an die 80 cm konnte ich beim Zanderangeln auch fangen – gezielt habe ich den Köder auf die Grünschnäbel noch nicht probiert – da gibt es aber sicherlich auch bessere Köder und vorallem Jahreszeiten. Ein Tag wird mir aber besonders in Erinnerung bleiben. Gemeinsam mit einem Kumpel ging es auf eine Tour in den Osten. Bereits an der erste Stelle bekam ich beim ersten Wurf ein Fehlbiss. Der zweite Wurf brachte bereits den ersten Zander ans Band. Die drei Würfe darauf ebenfalls. Ich dachte ich bin im falschen Film – und mein Kollege wusste nicht, was geschah. Bisse bei ihm? Fehlanzeige! Über den Tag verteilt fingen wir knapp 30 Fische, primär Zander und alle Fische kamen auf genau zwei Köder. Den Protoypen des TT Shad Slim und auf den Hideup Stagger. Alle anderen Köder in der Kiste blieben unangetastet – egal ob Fat Swing Impact, Seashad, LK, MB Shad, Flash-J oder Gyrostar. Ein Tag zum Augenöffnen!

Fazit

Obwohl wir den TT Shad Slim 5 explizit als Zanderköder entwickelt haben, ließ es sich „leider“ nicht vermeiden, dass teilweise auch andere Freshwater Genossen wie Barsch und Hecht gefallen an ihm fanden. Ob klassisch gejiggt oder per Faullenzer-Methode animiert, der Slim 5 tut genau das, wofür er konzipiert wurde: Zander fangen! Abschließend noch ein paar Bilder der letzten Sessions und der Link zum TT Shad Slim 5 bei uns im Onlineshop.

  • Barsch auf TT Shad Slim 5
  • Zander auf TT Shad Slim 5
  • Hecht auf TT Shad Slim 5
  • Noch ein Zander auf TT Shad Slim 5
  • Dorsch auf TT Shad Slim 5

Barschangeln mit Chatterbaits – Rollenspiele mit dem Schüttler

Womöglich sind euch bei der Überschrift des Blogbeitrags viele Bilder durch den Kopf gegangen. Kleine Kinder spielen Kaufladen, Jugendliche spielen Computer– oder Pen-&-Paper-Rollenspiele und Erwachsene denken vielleicht an… – na, ihr wisst schon, an andere Dinge. Aber nein, hinter dem Begriff Rollenspiele versteckt sich in diesem Fall der Chatterbait, auch als Schüttler bekannt, der die moderne Rolle des Blechköders eingenommen hat und im wahrsten Sinne des Wortes die Konkurrenz – Spinner, Blinker, Zocker und Co. – abgeschüttelt hat.

Ganz schön große Worte für ein Kunstköder, denkt bestimmt nun jeder. Der Chatterbait fühlt sich jedoch in der Rolle als Allround-Searchbait pudelwohl! In kurzer Zeit kann man effektiv große Flächen absuchen und dabei spielt es keine Rolle, ob man die Barsche an der Krautkante oder an der felsigen Steilkante suchen möchte. Durch die große Bandbreite an verschiedenen Gewichten kann man auch prima die Lauftiefe variieren. Neben den Chatterbaits gibt es bei mir in der Tacklebox noch eine Reihe anderer Köder, die ich als Searchbait einsetze, dazu gehören unter anderem Spinnerbaits und Crankbaits. Warum ich jedoch mittlerweile fast ausschließlich Chatterbaits einsetze, habe ich nun hier inklusive meiner Tackle-Tipps festgehalten:

Tackle zum Barschangeln mit Chatterbaits

Bei mir kommen 2 Kombos zum Barschangeln mit Chatterbaits zum Einsatz. Zum einen eine Graphiteleader Vigore Nuovo 64L Spinning für die kleineren und leichteren Modelle und zum anderen eine Graphiteleader Vigore Nuovo 67ML Casting für die größeren und schweren Chatterbaits. Der Grund, warum ich diese beiden Rutenmodelle für diese Methode nutze, liegt in der moderaten, puffernden Aktion des Blanks. Ein Chatterbait vibriert durch das Metallblättchen ähnlich hochfrequent wie ein Crankbait und würde bei einer Rute mit einem schnellen / straffen Blank schnell zu Ermüdungserscheinungen im Handgelenk führen. Bestückt werden meine Ruten mit den folgenden Chatterbait & Trailer-Kombinationen:

Chatterbait / Farbe Trailer / Farbe Bait
Fish Arrow KO Chatter 7
# 15 Wakasagi
Fish Arrow Flash J Shad 3
# 25 Lake Wakasagi Aurora
Fish Arrow KO Chatter 7, Farbe 15Fish Arrow Flash J Shad 3, Farbe 25
Fish Arrow DK Chatter 14
# 22 Silver Hasu
Bait Breath TT Shad 3.2
# 941 Magic Shad
Fish Arrow DK Chatter 14, Farbe 22Bait Breath TT Shad 3.2, Farbe 941
Fish Arrow DK Chatter 10
# 17 Scuppernong
Geecrack Beat Craw 3
# 209 Cola / Blue Flake
Fish Arrow DK Chatter 10, Farbe 17Geecrack Beat Craw 3, Farbe 209
Mehr Fullsize Trailer-Kombinationen

Barschangeln mit Chatterbaits im Frühling

Nun kommen wir wieder zum Topic des Beitrags, den Rollenspielen, zurück! Im Frühjahr nach Ende der Schonzeit nimmt bei mir der Chatterbait die Rolle eines Shallow–Range Baits ein, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Barsche in kleinen Trupps aus den Tiefen hoch kommen und an strukturreichen Spots auf Beutezug nach der Brut vom letzten Jahr gehen. Häufig stehen schon früh im Jahr die Lauben und Rotaugen knapp unter der Wasseroberfläche und bilden damit die erste Nahrungsgrundlage nach der Laichzeit. Mit leichteren Chatterbaits (Gewichte bis max. ¼ oz / 7 Gramm) und Trailern, die der natürlichen Beute sehr nahe kommen – wie zum Beispiel Baits aus der Fish Arrow Flash–J Familie – fische ich dann fächerförmig große flache Buchten auf der Suche nach den Barschschwärmen ab.

Schaut man sich die Größe des Baitfish an, ist meistens ein 3 Inch großer Trailer das optimale Pendant zur Natur! Da verkrautete Buchten meist schneller warm werden als sandige/felsige Buchten, sind das eigentlich immer meine ersten Anlaufstellen. Gibt es Spots, in denen das Kraut sehr dicht ist bzw. bis knapp unter die Oberfläche reicht, verwende ich Chatterbaits mit Offsethaken, um krautfrei fischen zu können. Über die Zeit habe ich herausgefunden, dass die Barsche die Schüttler im Frühling am aggressivsten attackieren, wenn man sie monoton einkurbelt und gelegentlich einen Spinstop eingelegt wird, um den Bait wieder ein bisschen auf Tiefe zu bringen.

Barschangeln mit Chatterbaits im Sommer

Im Sommer ist der Barsch ja bekanntlich enorm auf die frisch geschlüpfte Brut, die ganz Dicht unter Land steht, eingeschossen. Hier setzte ich dann besonders in den frühen Morgenstunden sowie spät abends auf Topwaterbaits. Doch kennt nicht jeder das Problem, das tagsüber die Frequenz der Barschattacken stark zurück geht?

Barschangeln mit Chatterbaits im Sommer / Spätsommer

Nicht selten stellt man dann bei genauerem Hinschauen fest, dass die Barsche in 2 bis 3 Metern Tiefe auf sandigen Plateaus oder großen Felsen am Grund liegen und sich in einer Art Chill–Out–Phase befinden. Man kann ihnen Twitchbaits servieren, kleine und große Jigs am Maul vorbei zuppeln und es rührt sich bis zur Verzweiflung rein gar nix. Genau jetzt ist wieder die Zeit der Chatterbaits gekommen! Ein 2 Inch großer Flash–J in aggressivem Dekor (Gelb, Rot oder Lila) an einem bis zu 5 Gramm schweren Chatterbait auf den Grund absinken lassen und immer wieder ruckartig anjiggen, um ihn an lockerer Schnur wieder absinken zu lassen, bringt die schlafenden Barsche wahrlich zum Durchdrehen!

Barschangeln mit Chatterbaits im Herbst

Sobald die Tage wieder kürzer werden und die Fische bei den sinkenden Temperaturen in die tieferen Regionen abtauchen, kann man die Chatterbaits wieder gleich wie im Frühjahr sehr effektiv als Searchbaits einsetzen, um die Barsche zu suchen. Aufgrund der nun meist deutlich tieferen Standplätze der Schwärme muss man mit den Gewichten im Vergleich zu den leichten im Frühjahr/Sommer nun deutlich nach oben gehen. Konkret bedeutet dies, dass ich mit mindestens ⅜ oz (10 Gramm), aber auch oft über ½ oz (14 Gramm) schweren Chatterbaits das tiefere Mittelwasser absuche. Hotspots sind dann meist Unterwasser gelegene sogenannte „Barschberge“, die ich überwerfe und dann langsam darüber hinweg kurbel.

Chatterbait Barsch

Durch den langsamen Führungsstil kommen die schweren Tungsten-Köpfe auf Tiefe. Sollte das noch nicht ausreichen, kann man auch immer wieder „Spinstops“ einlegen, um den Chatterbait noch tiefer absinken zu lassen. Da die Barsche gerade im Herbst zum Teil auf sehr proteinreiche Nahrung eingeschossen sind, verwende ich dann sehr gerne Gummikrebse zwischen 3 und 4 Inch als Trailer. Als besonders fängig hat sich hierbei der Geecrack Beat Craw heraus gestellt. Aber auch größere Shads wie der Flash–J Shad in 4 Inch haben mir schon viele gute Barsche beschert!

Gegen November kann es dann speziell bei mir in den Höhenlagen schon eisig kalt werden und die Barsche stehen meist gestapelt am Grund in über 10 m Tiefe. Genau jetzt spielen die Chatterbaits bei mir in der Rolle des Zockers. Als ich vor vielen Jahren das Fischen begonnen habe, hat mich ein älterer Mann aus dem Verein immer Mitte November mit aufs Boot genommen, um Barsche zu zocken. Dabei haben wir auf dem Echolot meist in ca. 10 m Tiefe Barschwolken gesucht und dann die Zocker auf den Grund sinken lassen, anschließend mit ein bis zwei Kurbelumdrehungen nach oben geholt und nun immer wieder in die lockere Schnur geschlagen. Meist hatten wir dabei wahrliche Massenfänge und zum Teil richtig dicke Barschmuttis von über über 45cm! Genau den gleichen Erfolg bringen bei mir jetzt die Chatterbaits, die ich dann meist ohne Trailer einfach vertikal durch die Barschtrupps zupfe!

Abschluss / Fazit

Wie aus dem Bericht ersichtlich wurde, sind Chatterbaits unglaublich vielseitig einsetzbar. Man kann mit ihnen in jeder Tiefe effektiv und schnell die gestreiften Kronenträger finden – was mit kaum einem anderen Köder möglich ist! Bei mir und meinen Teamkollegen sind sie mittlerweile aus der Köderkiste nicht mehr weg zu denken. Als Beifang sind auch immer wieder größere Hechte und sogar Zander möglich. Gerade in Gewässern mit hoher Hechtgefahr sollte besonders bei den größeren Chatterbait-Modellen nicht auf ein Stahlvorfach verzichtet werden!

Wer bis jetzt noch keine Gehversuche mit Chatterbaits gewagt hat, sollte nicht mehr länger warten. Meine Empfehlung für den Einstieg: Tailwalk Del Sol C632ML SP + eine für den Bereich geeignete Multirolle wie der ELAN MTX sowie einer 8 bis 10 lbs tragenden geflochten Hauptschnur (zum Beispiel PeeWee in #0.8) + den aller Welt erobernden Fish Arrow KO Chatter 7 Gramm gepaart mit einem Fish Arrow Flash J Shad 3″ # 25 Lake Wakasagi / Aurora als Trailer. Wo du das Tackle findest? Bei uns im Shop!

Zum Schluss gibt’s noch ein kleines Video zum Angeln mit den Wunderwaffen und ich wünsche euch viel Erfolg beim Austesten der Rollenspiele mit dem Schüttler. Gruß, Jogi schüttelt sich jetzt einen – Barsch!

Bottom Tapping auf Bachforelle – Wobbler hart am Grund!

Oft werde ich gefragt, welche Wobbler ich auf Bachforellen als Top-Köder empfehlen kann und meine Antwort fällt mir dabei sehr einfach: Bassday Sugar Minnow Deep 50F im Dekor PR-158 und P-228 sowie der ZipBaits Rigge Deep 56F/SP in den Farben 316 und 851.

Auf diese beiden Modelle in den genannten Farben habe ich mit Abstand die meisten Bachforellen gefangen und auch schon „Fanggarantien“ ausgesprochen, wenn ich jemanden mit an den Bach genommen habe, der seine erste Rotgetupfte fangen wollte – bisher konnte ich das Versprechen (zum Glück?) auch immer halten. Als Reaktion auf meine Köderempfehlung höre ich aber nicht selten von Kunden die Absage: „Mein Bach ist aber nur 80 cm flach, da brauche ich keine Tiefläufer bis 1,50 m!“

Wobbler hart am Grund!

Na, und? Unser Bach ist in der Regel sogar nur 50-60 cm tief und lediglich einzelne Gumpen reichen auch mal über 1 m in die Tiefe. Und trotzdem fische ich ausschließlich mit den Deep Versionen, gleichwohl es den Sugar Minnow und Rigge natürlich auch flachlaufend gibt. Aber gerade die Lauftiefe ist das Geheimnis hinter dem Fangerfolg.

Nicht selten sitzen die traditionelleren Angler aus unserem Verein schon längst mit ihrer Wasserkugel am Bach und haben – oft erfolglos – den Naturköder stundenlang stromabwärts treiben lassen und wieder zupfend eingeholt, bevor sie einpacken und noch für ein Schwätzchen bei mir stehen bleiben. Mürrisch wird dann mit angesehen, wie auf ein paar harte Twitchs in die Rute der Biss einer Bachforelle folgt – am gleichen Spot versteht sich. Lag es an dem kurzen Zeitfenster für die heiße Fressphase, das per Glück oder perfekter Planung getroffen wurde? War der Sonnenschein zur Mittagszeit zu hell oder der Regenschauer zu heftig und die Fische erst jetzt in Beißlaune? Nein, alles Quatsch.

  • Forellenwobbler - Mit Bottom Tapping erfolgreich auf Bachforelle 1
  • Forellenwobbler - Mit Bottom Tapping erfolgreich auf Bachforelle 1

Oben genannte Köder haben mir schon zu jeder (!) Uhrzeit und bei jedem (!) Wetter eine Bachforelle ans Band gezaubert. Die Idee dahinter ist sehr simpel und trotzdem effektiv: Die Bachforellen sind sehr standorttreu und zudem Einzelgänger. Bei uns am Bach könnte man den einzelnen Steinen sogar PLZ vergeben und Liebesbriefe an die Rotgetupften verteilen – wenn sie nicht gerade in die Räuchertonne meiner Vereinskollegen gewandert ist, dann steht die Forelle von letzter Woche auch heute noch da.

Daraus folgt, dass die Bachforellen auch energisch ihr Zuhause verteidigen. Die besten Plätze haben natürlich auch die größten Forellen reserviert: Wer würde auch freiwillig aus der Junior Suit hinter Stein Nr. 9 ausziehen, bei der die Strömung wohltuend beruhigt ist und stündlich ein Käfer oder Wurm vorbei gespült wird? Sobald eine kleinere Bachforelle der Nachwuchsgeneration diesen Platz streitig machen will, wird sie energisch „verbissen“ und aus dem Haus gejagt. Ganz so, wie es meine Buntbarsche im Aquarium und „ihrer“ Kokosnuss gemacht haben…

Bottom Tapping mit Twitchbaits von Bassday und ZipBaits

Und nun schließt sich der Kreis und wir kommen zu der Überschrift zurück: Bottom Tapping auf Bachforelle! Die Twitchbaits von Bassday und ZipBaits laufen bei monotonem Zug sauber nach unten und brechen aggressiv (aber berechenbar) aus, wenn diese hart getwitcht werden. Bei dieser Methode werfen wir also den Köder einige Meter hinter die Hot-Spots (geworfen wird mit dem Strom und getwitcht gegen den Strom!) und kurbeln einige Umdrehungen schnell ein, damit der Wobbler am Gewässergrund ankommt. Sobald wir in der Nähe der interessanten „PLZ-Gebiete“ sind, folgen harte Schläge in die (weiche) Rute und die Köder brechen links und rechts aus und klopfen aggressiv auf die Steine. Bedingt durch das Dekor der Köder – die allesamt aussehen wie Bachforellen – wird der Eindringling auch sofort als solcher erkannt und ich kann euch versprechen, dass die Reaktion prompt, hart und aggressiv erfolgt. Anders als bei „Hunger“-Attacken – die bei vollem Magen auch mal lieblos ausgeführt werden und als Anstubser enden – werden die Aggressions-Bisse härter und auch mehrmals ausgeführt. Wenn die Forelle beim ersten Mal nicht am Haken hängen bleibt, wird sie es bei der nächsten oder übernächsten Attacke mit Sicherheit.

ZipBaits Rigge - Der Forellenwobbler für Bottom Tapping!

Forellenwobbler fürs Bottom Tapping Bait / Link
Bassday Sugar Deep 50F
Länge: 50 mm, Gewicht: 3,5 g – Hakengröße: # 10 – Typ: Schwimmend, Floating
Tauchtiefe: 1,5 m – Empfohlene Schnurstärke: 3 – 8 lbs
Bassday Sugar Deep 50F
ZipBaits Rigge Deep 56F
Länge: 56 mm – Gewicht: 3,1 g – Typ: Schwimmend, Floating
Tauchtiefe: 1 – 1,3 m – Empfohlene Schnurstärke: 3 – 8 lbs
ZipBaits Rigge Deep 56F
ZipBaits Rigge Deep 56SP
Länge: 56 mm – Gewicht: 3,4 g – Typ: Schwebend
Tauchtiefe: 1 – 1,3 m – Empfohlene Schnurstärke: 3 – 8 lbs
ZipBaits Rigge Deep 56SP

Wobbler mit Einzelhaken ohne Widerhaken verwenden!

Ich verwende bei dieser Angelmethode ausschließlich Wobbler mit Einzelhaken ohne Widerhaken. Das hat mehrere Gründe. Zum einen können untermaßige Forellen sehr schnell direkt im Wasser abgehakt werden (ohne die Schleimhaut auch nur zu berühren) und zum anderen bleibt der Wobbler beim Bottom Tapping nicht direkt in Geäst oder der Vegetation hängen. Falls doch, reicht es meist aus ein paar Meter vor den Hänger zu laufen und sanft von der Gegenseite zu rucken. Drillinge mit Widerhaken würden sich schnell am Gewässergrund verewigen und man wäre mehr mit Hängerlösen als Drillen beschäftigt: Was macht euch mehr Spaß? Also runter mit den Drillingen. Hier findet ihr unsere Einzelhaken ohne Widerhaken. Tight lines, Fabian.

Schwarzbarschangeln in Kroatien – Bass Tour 2015

Nachdem mich nun das Schwarzbarschfieber schon seit einigen Jahren gepackt hat, hatte ich für dieses Jahr irgendwie noch keinen richtigen Plan, wo es hingehen sollte. Wieder nach Italien, doch nochmal nach Frankreich oder in die Schweiz? Die Motivation für alle 3 Destinationen fehlte mir irgendwie. Wie es der Zufall so will, traf ich Ende 2014 bei einer Hausmesse im Angelzentrum Freiburg einen Bekannten, den es ebenfalls schon seit mehreren Jahren immer wieder auf Schwarzbarsch ins Ausland zieht. Nach regem Austausch über Köder und Techniken stand fest: wir müssen mal zusammen losziehen! Der Plan war schnell geschmiedet, Thomas und sein Kumpel Mario nahmen mich Ende Juli mit zum Schwarzbarschangeln in Kroatien!

Black Bass in Hrvatska

Mitte Juli gingen die Vorbereitungen für die Tour ans Ende Europas los, die Batterien für den E–Motor wurden gepflegt und nochmal richtig geladen, das Echolot nochmal gecheckt, sowie natürlich die Versus X – mal ein und wieder ausgeräumt. Außerdem wurden ein paar notwendige Einkäufe getätigt. Man sollte wissen, dass es in den ländlichen Regionen Kroatiens nicht so einfach ist wie unseren Breitengraden, einen Laden, eine Bar oder ein Restaurant zu finden.

Besonders in den ländlichen Regionen sieht man noch die Spuren des Krieges, in den Straßen befinden sich zum Teil bis zu einem halben Meter tiefe Einschlaglöcher von Granaten, in den Hauswänden sieht man die Einschläge von Kugeln und zahlreiche Häuser haben nicht mal mehr Fensterscheiben! Mir kam es auch so vor, als wäre nur jedes vierte Haus bewohnt, was sich natürlich auch auf die Landflucht der Bevölkerung zurückführen lässt. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Thomas, der die Tour einfach perfekt organisiert hat, weder Grillfleisch noch Bier sind uns ausgegangen.

Als nach dem Beladen des Sharans fest stand, dass kein Staubkorn mehr rein passt, ging es auch schon los. Die Anfahrt von knapp über 1000 km haben wir über die Nacht auch gefühlt auf einer Pobacke abgesessen und sind voller Vorfreunde am Morgen um 7 Uhr am Ziel angekommen. Nach einem kurzen Frühstück und zwei oder drei starken Kaffe bei unserem Guide, die mehr aus Satz als aus Flüssigkeit bestanden haben, bekamen wir die Lizenzen sowie die letzten Instruktionen, wo und wie wir die Bass am besten überlisten könnten.

Schwarzbarschangeln in Kroatien - Los gehts!

Tag 1: Das Boot wurde aufgetackelt, die Ruten gerichtet und wenige Augenblicke später flogen auch schon die ersten Köder. Von unserem Guide erfuhren wir, dass die großen Schwarzbarsche bei den damals dort herrschenden Temperaturen von über 40°C eher im kälteren und somit sauerstoffreicheren, tieferen Wasser in der Mitte des Sees stehen würden. Schon vom Ufer aus war zu erkennen, das dort in der Mitte des Sees zahlreiche Krautfahnen vom Grund hochwachsen, in denen sich dann vermutlich die Bass aufhalten.

Für Thomas und Mario war klar, dass sie wie in den Jahren zuvor mit weightless angeköderten Softbaits entweder Topwatern oder ganz dicht unter der Wasseroberfläche den Bass nachstellen, was auch kurze Zeit später die ersten Bass zum Biss verleitete! Bei mir hingegen lief es da deutlich schlechter, verseucht von der Coverfischerei aus Italien und Frankreich versuchte ich es mit Spinnerbaits, Cranks und Texas-Rig an überhängenden Bäumen / Büschen und konnte auch ein paar wenige zarghafte Anfasser verzeichnen, doch den gewünschten Erfolg brachten diese Methoden nicht.

Zur Mittagszeit legten wir dann eine kurze Pause ein, da es auch für uns mittlerweile zu heiß wurde. Die Hoffnung, ein Bad in dem See würde zu einer kleinen Abkühlung führen, wurde leider mit Wassertemperaturen von bis zu 37°C zunichtegemacht… Am späten Nachmittag sind wir dann erneut aufs Wasser und für mich wurde es langsam mal Zeit mich zu entschneidern, also stellte ich meine Taktik komplett auf die Methode von Mario und Thomas um, was kurz vor Ende des ersten Angeltags dann auch noch mit einem schönen Keeper belohnt wurde – endlich entschneidert! Als wir am Ende des ersten Tages gemütlich bei einem Bierchen zusammen gesessen sind, beschlossen wir die Angelzeit auf die frühen und somit noch kühleren Morgenstunden zu verlegen.

Beim Durchwühlen der Köderkisten am Abend fiel mir dann noch der 3.2er TT Shad von Bait Breath ins Auge, welcher sich optimal für eine weightless Anköderung am Offsethaken eignet. Aufgrund seines großen Volumens sollte dieser eigentlich auch schon genug Auftrieb beim langsamen Einkurbeln erzeugen – so die Theorie am Abend, der Feldversuch sollte dann am nächsten Morgen meine Theorie bestätigen.

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Tag 2: Als uns um 5 Uhr morgens der Wecker aus dem Bett klingelte, standen uns die Strapazen der Anreise und der heißen Temperaturen des ersten Tags noch sichtlich ins Gesicht geschrieben, doch der erste Duft von frischem Kaffee weckte so langsam wieder die Fischgeilheit in uns und wie geplant waren wir um kurz vor 6 auf dem Wasser. Die ersten Bass, die die 40 cm Marke knackten, wurden schon wenige Minuten später auf den an der Oberfläche durchgekurbelten TT Shad in 3.2 Inch hereingefallen, vermessen, fotografiert und wieder in ihr Element zurück gesetzt. Unser Plan, schon früh auf dem Wasser zu sein und die einzig erfolgreiche Methode vom Vortag noch ein bisschen zu verfeinern, ging auf – so macht Angeln Spaß!

Es ist einfach unglaublich spannend zu beobachten, wie sich hinter dem Köder eine Bugwelle auftürmt und wenige Augenblicke später das Wasser explodiert. Ab ca. 10 Uhr brannte dann die Sonne auch schon wieder so heftig, dass wir uns dazu entschlossen, die Tipps vom Guide zu befolgen und es im Freiwasser mit Cranks zu probieren, wobei nicht nur der ein oder andere Hecht auf die Schuppen gelegt werden konnte, sondern auch ein paar schöne Bass!

Über den Mittag wurde dann eine ausgedehnte Pause eingelegt, da es bei über 45°C auf dem Wasser einfach nicht mehr auszuhalten war. Auch ein kurzes Hitzegewitter am Nachmittag brachte nicht die lang ersehnte Abkühlung. Beim Fischen in die Abendstunden kristallisierte sich nach einiger Zeit und viel herumprobieren heraus, dass nun ein Fish Arrow Wheel Head mit einem 2,5 Inch Viva Meat Nail als Trailer genau ins Beuteschema der Bass passt. Vermutlich waren sie nun mehr auf sogenannte Micro–Baits eingeschossen, da es zu späterer Stunde enorm viele Mücken auf der Wasseroberfläche gab!

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Tag 3: Auch am dritten Tag unserer Tour klingelte uns der Wecker unsanft um 5 Uhr morgens aus den Federn, doch auch eine Herde Kühe konnte uns nicht daran hindern, rechtzeitig am Bootssteg zu sein um in aller früh die dicken Bass abzugreifen. Die Taktik war wie am Vortag dieselbe und wir konnten zahlreiche gute Bass auf unserem Konto verbuchen:

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Für den Abend haben wir uns diesmal ein wenig Rapfen & Hechtfischen an der Save, einem großen Fluss in Kroatien vorgenommen. Nach wenigen Autominuten war dieser auch von unserer Unterkunft aus erreicht. Mario hatte schon wenige Würfe später einen halbstarken Hecht gefangen, welcher aber auch der einzige für diesen Abend bleiben sollte. Zwar hatten wir an ein paar Brückenpfeiler einige raubende Rapfen ausgemacht, doch selbst mehrere Kartuschen Autan konnten uns nicht vor den Vampiren am Flussufer schützen, sodass wir zügig die Flucht ergriffen haben.

Tag 4: Am vierten und somit auch letzten Tag des Urlaubs legten wir unseren Fokus nochmal ganz auf die Schwarzbarsche. Gleich wie an den Vortagen sind wir wieder früh morgens auf den See raus und haben die Uferzonen mit dem weightless geriggten TT-Shad beackert. Am späten Nachmittag konnten wir dann wieder gute Erfolge in Seerosenfeldern mit Mikrobaits erzielen.

Am Abend sind wir dann nochmal in einer großen gemütlichen Runde bei ein paar Bierchen und frisch Gegrilltem zusammen gegessen. Vermutlich würden wir dort auch immer noch sitzen, wenn nicht am nächsten Morgen die Heimfahrt angestanden hätte. Besonders beeindruckt hat mich bei diesen Gesprächen immer wieder, aus welch einfachen Mitteln in anderen Länder Köder und Zubehör gebaut wird, dass unserem High–Tech Equipment in nichts nachsteht. Am Ende dieses tollen und vor allem erfolgreichen Urlaubs stand für alle Fest, das die frisch geschlossene Freundschaften gepflegt werden müssen und wir in jedem Fall nächstes Jahr wieder kommen werden!

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Angeln auf Schwarzbarsch in Kroatien