Testbericht: A-Tec Crazee Pike Game S862XH Hechtrute

Vorwort

Der japanische Rutenhersteller A-Tec fährt neben seinen vielseitigen Barsch- und Zanderruten aus der „Crazee“-Serie nun auch schwere Geschütze auf und bietet zwei neue Spinning-Modelle für die Angelei gezielt auf Hecht an. 

Hierbei handelt es sich um die Crazee Pike Game Modelle „S862X“ mit bis zu 85 g Wurfgewicht und die „S862XH“ mit bis zu 114 g Wurfgewicht. Das zuletzt genannte schwerere Modell durfte ich testen und in diesem Blogbeitrag möchte ich euch von meinen Erfahrungen mit der Rute berichten.

Der japanische Hersteller A-Tec ist inzwischen jedem JDM-Fan ein Begriff, insbesondere da der Hersteller ebenfalls hinter der Edel-Rutenschmiede Tailwalk steckt.

Preis und Qualität

Grundsätzlich sind die A-Tec Ruten deutlich günstiger und liegen meist in einem preislichen Rahmen zwischen 90 und 160 Euro, während die Tailwalk-Ruten selten mit weniger als 200 Euro zu Buche schlagen. 

A-Tec ist sehr darauf bedacht, die gewohnt gute japanische Qualität zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Wer also auf der Suche nach einer preiswerten Spinning-Rute für die Hechtangelei mit großen Ködern ist, sollte die Crazee Pike Game Ruten mal genauer ins Visier nehmen.

Zu den Blanks

Die Blanks der Pike Game Ruten basieren im Übrigen auf den Blanks der Crazee Heavy Rockfish Rutenserie. Hier wurden entsprechende Anpassungen vorgenommen, um den Blank auf die Hechtangelei zuzuschneiden. Der untere Rutengriff wurde nochmal deutlich verlängert, um große Köder ausdauernd fischen zu können, während der kraftvolle Blank und die parabolische Aktion erhalten bleiben.

Power (Ruten):XH / Extra-Heavy
Zielfisch (Ruten):Hechtruten
Lineup (Brands):A-TEC Crazee Line-up
Länge:8’6″ ft / 2,60 m
Gewicht:240 g
Wurfgewicht:28 – 114 g
Schnurklasse:PE 2.0 – 3.0
Blankdurchmesser:~ 2,5 mm / ~ 14,3 mm
Ringe:9, FUJI O-Guides, Aluminiumoxid Inlays
Griff:Duplon, Split Grip
Grifflänge:~ 41,5 cm / ~ 54 cm
Empf. Rollengröße:Shimano 4000 / DAIWA 35xx
Transportlänge:134,5 cm
Spezifikationen: A-Tec Crazee Pike Game S862XH

Erster Eindruck

Nippon Tackle liefert mir das Modell „S862XH“ wie gewohnt sicher verpackt in einem stabilen Papprohr mit 4 mm Wandstärke zu. Die Rute befindet sich in einer zweigeteilten Nylon-Tasche. Der erste kritische Blick hinsichtlich der Verarbeitung verlief sehr positiv: Alle Ringe stehen in einer Flucht, die Wicklungen sind sauber gelegt und die Rute weist keine Auffälligkeiten oder Verarbeitungsfehler auf. 

Der Blank der Rute ist in einem schlichten aber eleganten schwarzen Design gehalten. Der bis zu dem Leitring kreuzgewickelte Blank, die goldenen Zierwicklungen und die goldenen Akzente des Rollenhalters runden das edle Gesamtbild der Rute ab. 

Versehen ist der Blank mit 9 Fuji O-Guides mit Aluminiumoxid-Einlagen. Auf teurere SIC-Einlagen wurde hier verzichtet, um den vergleichsweise günstigen Preis zu ermöglichen. In der Praxis merkt man hiervon allerdings nichts.

Trotz des hohen Wurfgewichtes ist die Rutenspitze verhältnismäßig sensibel. Mit 240 g Eigengewicht und enormen Kraftreserven im Rückgrat ist die Rute ein echtes Kraftpaket und besonders auf Stabilität ausgelegt. So ist man gegen Endgegner- Hechte oder auch mittlere Welse gut gewappnet. 

Testphase

Die Testphase dauerte etwas mehr als zwei Monate an. In dieser Zeit konnte ich viele schöne Hechte auch jenseits der Metermarke landen. Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielte, schienen zumindest die Hechte in Beißlaune zu sein.

Der erste Eindruck des Blanks bestätigte sich auch am Wasser. Die enormen Kraftreserven verleihen dem Blank ein starkes Rückstellvermögen, womit die Pike Game wunderbare Wurfeigenschaften mit sich bringt.

Aufbau und Performance

Die Rute verfügt über ein Regular Taper bzw. eine parabolische Aktion. Damit werden auch starke Kopfschläge sauber abgefedert, um einem Ausschlitzen des Hakens entgegenzuwirken. Die parabolische Aktion tritt allerdings erst bei starker Belastung zutage. Die meiste Arbeit verrichtet die verhältnismäßig sensible Rutenspitze, welche die meisten Kopfschläge bereits sicher abfedert. 

Durch das Eigengewicht und die Länge wirkt die Rute zunächst ein wenig kopflastig. Gepaart mit einer 4000/5000er Rolle entfällt die leichte Kopflastigkeit allerdings komplett. Zudem verfügt die Rute über einen langen EVA-Foregrip, was die Rute beim Fischen dazu prädestiniert, oberhalb des Rollenhalters festzuhalten. Insbesondere bei der Angelei mit schweren Gummifischen hat sich der Foregrip als sehr angenehm herausgestellt.

Auf dem Bild lässt sich der kreuzgewickelte Blank erkennen, welcher sich von der Griffpartie bis zum Leitring erstreckt. Bei dieser Technik (X-Wrapping) werden die Kohlefasern kreuzförmig um den Blank gewickelt, wodurch dieser resistenter gegen rotationsartige Belastungen wird. Das Rückstellvermögen der Rute wird dadurch nochmals verbessert und der Blank erhält mehr Kraftreserven im Rückgrat.

Die empfohlene Schnurstärke der Rute liegt bei einer 2.0 – 3.0 PE Schnur, was einer Schnur zwischen ca. 35 und 50 lb Tragkraft entspricht. Ich entschied mich für die goldene Mitte und verwendete eine 8-fach geflochtene Schnur mit 40 lb Tragkraft während der Testphase. Da bei der Angelei mit schweren Ködern meist enorme Kräfte auf das Tackle einwirken, ist man mit einer Schnur, die etwas stärker ausfällt, auf der sicheren Seite. 

Die Gesamtlänge des zweigeteilten EVA-Rutengriffes beträgt 54 cm, was die Wurfeigenschaften und die Handhabung der Rute verbessert. Auch schwere Köder lassen sich den ganzen Tag ermüdungsfrei fischen. Vom Endstück bis zum Rollenfuß misst die Griffpartie knapp 40 cm. 

Das angegebene Wurfgewicht von 28 – 114 g bestätigte sich ebenfalls. Durch die sensible Spitze lassen sich auch kleinere Gummifische, wie der 36 g schwere Bait Breath TT- Shad 6,7“ (17 cm), gefühlvoll fischen. Nach oben hin habe ich die Rute bis maximal 130 g ausgelastet. Das ideale Wurfgewicht liegt zwischen 50 und 90 g. In dem Bereich lädt sich der Blank im Wurf ideal auf und bringt die Köder ordentlich auf Weite.

Trotz Wind und Kälte konnte die Pike Game einige schöne Fische an Land bringen. Am erfolgreichsten waren beim Test mittelgroße Gummifische, welche langsam durchs Flachwasser geleiert wurden.

Einsatzgebiete

Das Haupteinsatzgebiet der Rute liegt in der Angelei mit schweren Softbaits. Der Rutenblank ist straff genug, um auch kleine Vibrationen von Gummifischen bis ins Handteil der Rute weiterzugeben. 

Hierbei bietet es sich bei dem Foregrip an, den Zeigefinger direkt auf dem Blank zu belassen, um die Wirkung noch zu verstärken. Obwohl die Pike Game eine Bigbait-Rute ist, bleibt sie somit feinfühlig und man erkennt auch vorsichtige Anfasser von Fischen. Dies hat sich sowohl beim Einleiern, als auch beim Jiggen/Faulenzen großer Softbaits gezeigt.

Neben der Angelei mit dem Gummifisch eignet sich die Rute auch hervorragend für die Hardbaitangelei. Durch den straffen Blank lassen sich Jerkbaits und Swimbaits optimal animieren. Köder, welche starken Druck im Wasser erzeugen oder stark vibrieren, werden durch den parabolischen Blank und die sensible Rutenspitze gut abgefedert. 

In der Praxis ließen sich Spinnerbaits wie der Gan Craft Killers Bait OVER (zwischen 14 und 21 g Kopfgewicht) und große Crankbaits wie der Geecrack Avanti Magnum MR (47 g) angenehm fischen.

Hinsichtlich der Köderwahl ließ sich die Rute damit sehr vielseitig einsetzen. Mit 2,60 Metern Länge ist die Rute besonders für Uferangler interessant, da es mit längeren Ruten grundsätzlich angenehmer und einfacher ist, Fische vom Ufer aus zu drillen und von Unrat im Wasser fernzuhalten. Gerade beim Fischen an Steinpackungen, Uferböschungen und stark bewachsenen Bereichen erleichtert die Rutenlänge einiges. 

Fazit

Die A-Tec Crazee Pike Game S862XH Spinnrute konnte ich über zwei Monate auf Herz und Nieren testen. Die Hechtrute überzeugt vor allem durch ihre gute Verarbeitung und ihren kraftvollen Blank bei einem Preis, welcher für eine JDM-Rute eher gering ausfällt.

Ihre Stärken spielt die Rute durch ihre Länge von 2,60 m und ihr starkes Rückgrat insbesondere bei der Uferangelei mit mittleren bis schweren Gummifischen aus. Durch den langen Griff lässt sich eine gute Hebelwirkung erzielen und das Fischen mit schweren Ködergewichten ist ermüdungsfrei möglich. Dabei bleibt sie vielseitig einsetzbar und durch den straffen Blank lassen sich auch Jerks, Swimbaits, Spinnerbaits und Crankbaits trotz der Länge angenehm fischen.

Spinning-Ruten mit Wurfgewichten im Bigbait-Bereich sind unter JDM-Ruten eher eine Seltenheit, da die Japaner ihre schweren Swimbaits in der Regel an der Castingrute servieren. A-Tec bietet nun mit der Crazee Pike Game eine attraktive und hochwertige Spinning-Hechtrute, welche trotz eines verhältnismäßig günstigen Preises an japanischer Qualität nicht einbüßt.

Neugierig geworden? Hier geht’s direkt zur A-Tec Crazee Pike Game S862XH Hechtrute

Allzeit stramme Schnüre!

Chris

Testbericht: Tailwalk Fullrange Avail Custom – High-End Tuning Rolle Out of the Box

Wer auf der Suche nach einer High-End Rolle für sehr leichte bis mittlere Wurfgewichte ist, sollte sich die Tailwalk Fullrange Avail Custom einmal genauer ansehen. Die Verarbeitung und Performance ist wie von Tailwalk gewohnt oberste Liga und neben der zusätzlichen Ausstattung mit Tuning Parts kommt die Rolle außerdem mit dem ein oder anderen Detail, welches sich in der Praxis als äußerst nützlich erweist.

Das Fischen mit Baitcaster erfreut sich nunmehr seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Insbesondere Hersteller aus Japan scheinen hierbei für Enthusiasten der heilige Gral zu sein. Liebhaber greifen zur Feinabstimmung der kleinen technischen Wunderwerke sogar immer öfter zu Tuning-Parts, um das Maximum an Performance aus ihrer Rolle herauszukitzeln oder aber sich von der breiten Masse abzuheben. 

Einige Rollenhersteller nehmen uns Anglern diese Arbeit aber auch ab und bieten bereits „gepimpte“ Rollen an – so auch Tailwalk. Zusammen mit dem japanischen Tuner AVAIL hat Tailwalk innerhalb der Fullrange Familie eine kleine Custom Serie herausgebracht, welche hohe Performance „ready to fish“ verspricht. 

Wie sich das von mir getestete Modell 81L/AC-F12 geschlagen hat und welche technischen Finessen verbaut worden sind, erfahrt Ihr im Folgenden.

Modellüberblick

Geschnappt habe ich mir die Fullrange Baitcast Rolle in der 81er Größe und leicht modifiziert. Aus dem Namen gehen schon viele Rückschlüsse hervor. 

Das „R“ oder „L“ steht für Rechts- bzw. Linkshand, das Kürzel „AC“ für „Avail Custom“ und das darauf folgende „F“ mit Nummer gibt Aufschluss über das Schnurfassungsvermögen.

So bedeutet „F12“, dass die nachgerüstete Spule etwa 60 m einer 12lb tragenden Fluorocarbonschnur fassen kann. Bei der Version „F8“ sind es 60 m einer 8lb tragenden FC-Schnur. 

Solltet Ihr auf dem Rollengehäuse über die Beschriftung „LINE CAPACITY 16LB-100m“ stoßen, lasst Euch nicht verunsichern. Diese Angabe bezieht sich auf das Schnurfassungsvermögen der Standard 81L mit der tieferen Spule.  
Die Kombination aus zwei verschiedenen Fassungsvermögen sowie Rechts- und Linkshandaufbau bringen insgesamt also vier Modelle hervor.

Erster Eindruck und technische Features

Bei einer Rolle in diesem Preissegment erwartet man natürlich sowohl Performance, als auch eine super Verarbeitung. Hier überzeugt Tailwalk wie gewohnt und die Rolle besticht durch einen soliden ersten Eindruck. 

Sicher verpackt im Reel Cover – Tailwalk Fullrange Avail Custom

Die Rolle wird ordentlich geschützt geliefert. Im Lieferumfang enthalten sind außerdem neben der Rolle noch ein schwarzes Neopren-Cover mit Tailwalk Schriftzug, ein kleiner Avail Sticker, ein wenig Rollenöl und natürlich die Beschreibung. Verpackt kommt die Rolle klassisch im Pappkarton mit Schaumstoff-Schutz. 

Unten aufgeführt sind die wichtigsten technischen Daten zum Gerät:

TailwalkTailwalk Fullrange Avail Custom
Gewicht173 g
Bremskraft6,5 kg
Übersetzung8.1:1
Schnureinzug p. Kurbelumdrehung86 cm
Kugellager10+1

Optische Details der Tailwalk Fullrange Avail Custom

Nach dem Auspacken fällt natürlich als Erstes das Äußere ins Auge. Die Rolle ist schwarz gehalten mit wenigen silbernen und goldenen Akzenten. Das Design ist somit zeitlos und passt sicher zu vielen Ruten, vor allem natürlich perfekt zum Fullrange Ruten Line-Up von Tailwalk selbst. 

Die Rolle optisch als schlicht abzutun, wäre meiner Meinung nach dennoch nicht passend. Die Lackierung ist nämlich nicht einfach nur schwarz sondern stattdessen eine Art Effekt-Lackierung, bei welcher man besonders bei Sonnenschein die Metallic Partikel schimmern sieht.
Schlicht, aber dennoch mit einem gewissen Etwas – Auf Fotos lässt sich der Effekt leider nur schwer ablichten.

Optische Details der Tailwalk Fullrange Avail Custom

So fühlt sich die Avail Custom an

Beim ersten Probe Kurbeln fällt auf, dass nichts klappert bzw. unnötig viel Spiel besitzt und die Rolle ruhig und geschmeidig läuft. Die EVA-Knobs gefallen mir persönlich sehr gut und bieten viel Grip. Hinter dem Carbon-Handle befindet sich die aus Metall gefertigte Sternbremse, welche einen Klick-Sound verbaut hat und so unbeabsichtigtes Verstellen vermeiden sollte.

Handling

Beim Abzug selbst ist die Rolle wie viele Baitcaster geräuschlos. Die Spulenbremse verfügt über keine festen Positionen und lässt sich so sehr präzise justieren. Am Gehäuse lassen sich außerdem zwei Öffnungen entdecken, über welche Feuchtigkeit aus dem Bereich der Magnetbremse bzw. des Getriebes laufen kann. 

Ein weiteres interessantes Feature, welches sich an der Rolle befindet, ist ein „Line Memo“ Stellrädchen. Dort lässt sich die Tragkraft der verwendeten Schnur, angegeben in „lb“, markieren. Auf einem kleinen Plastikrädchen an der Innenseite des Rollengehäuses beim Getriebe sind die Zahlen 6 bis 25 angegeben. Besitzt man mehrere Rollen gleichen Modells, genügt ein schneller Blick auf den eingestellten Wert und man weiß, welche Schnur sich auf der Rolle befindet – so die Idee. 

Auch wenn der Aufdruck auf die Tragkraft in „lb“ hinweist, kann man die Zahlen genauso gut verwenden, um die Tragkraft in „kg“ zu markieren oder aber die Schnurstärke. Bei Verwendung von Geflecht als Hauptschnur könnte so die Zahl 10 auf einen Schnurdurchmesser von 0,10 mm hindeuten. Genauso könnte es für die Angabe PE1.0 stehen. Durchaus ein praktisches Feature!

Line Memory Feature der Tailwalk Fullrange Rolle

Avail Custom Tuning

Kommen wir nun neben den Standard-Features der Fullrange Rolle zu den Besonderheiten, welche das Avail Tuning mit sich bringt. Und dies sind zwei Punkte, welche die Performance der Baitcast Rolle verbessern sollen.  

Zum einen wurde eine goldene Custom Spule mit einem sehr geringen Gewicht von gerade einmal 7,9 g verbaut. Das Gewicht bezieht sich hierbei auf die Micro Cast Spule mit Achse und Kugellager! Je nach Modell ist die Tiefe der Spule minimal verschieden.

Auf Leichtbau getrimmt – die Avail Micro Cast Spule mit nur 7,9 g Gesamtgewicht inkl. Lager!

So kann die von mir getestete Rolle mit der Bezeichnung F12, wie oben bereits erwähnt, etwa 60 m einer 12 lb tragenden Fluorocarbonschnur fassen. Dadurch bleibt die Spule selbst voll bespult sehr leicht und das Gewicht nach außen verteilt, was die Wurf-Performance gerade mit kleinen Ködern steigert, da so der Anlaufwiderstand minimal gehalten wird. 

Zum zweiten wurde eine Magnetbremse verbaut. Diese besteht aus vier Neodym Magneten, welche auf einer Art Spirale in der Seitenklappe der Rolle verteilt werden können. Diese Spirale besitzt eine leichte Steigung, wodurch die Magnete in ihrem Abstand zur Spule verstellt werden können, um so die Kraft, welche im Wurf bremsend wirkt, zu verstellen.

Blick auf das Magnetbremssystem der Avail Custom

Um die Einstellung zu ändern, wird die Side Plate über einen Schalter entriegelt und öffnet sich danach quasi wie von Geisterhand selbst. Grund hierfür ist ein mit einer Feder ausgestatteter Haltemechanismus für die Kappe. Die Feder drückt hierbei nach dem Entriegeln die Kappe vom Gehäuse ab. Danach lässt sich diese zur Seite schwenken und gibt den Blick auf das Bremssystem frei. 

Ein super System, wodurch die Kappe auch nicht versehentlich herunterfallen kann. Auf der Spirale lassen sich die Magnete nun nach Belieben verschieben. Außerdem besteht die Möglichkeit, einzelne oder alle Magnete zu entnehmen, um extrem leichte Köder zu werfen. Die Einstellmöglichkeiten sind somit völlig stufenlos.

Einsatz in der Praxis

Zum Test am Wasser bekam ich die Rolle bespult mit einer 12 lb tragenden Fluorocarbonschnur. Als Rute kamen im Wechsel zwei Modelle der Fullrange Rutenserie zum Einsatz. Hierbei handelte es sich um das Modell Fullrange C68M/CC Baitcast Rute bzw. die Fullrange C610M aus der 2022er Serie. Einen ausführlichen Vergleichsbericht zu den beiden Ruten könnt Ihr hier nachlesen

Zunächst einmal fiel mir auf, dass die Rolle sehr gut in der Hand liegt und sich allgemein sehr schön fischen lässt. Hier macht sich die Verarbeitungsqualität und sicher auch der Einsatz der vielen Kugellager bemerkbar. 

Auch die Knobs aus EVA bieten, wie zu erwarten, einen super Grip. Bezogen auf das Einsatzspektrum passt die von mir gefischte F12 Variante gut zu einer Rute im M Bereich. Schwerer würde ich persönlich aber nicht gehen, da die Rolle bei Gewichten im oberen Wurfgewichtsbereich der Rute und bei einem kräftigen Wurf teilweise schon zum Überdrehen tendierte, und das trotz maximaler Einstellung der Magnetbremse. Mit etwas Übung gelingt es aber, dies mit dem Daumen zu puffern. 

Während des Testzeitraums und einiger hundert Würfe hatte ich allgemein aber keine Probleme oder bösen Vogelnester zu beklagen. Verwundert hatte mich dieses Verhalten der Rolle aber ohnehin nicht, da es sich ja um ein Tuning-Modell handelt, welches die Wurf-Performance der Rolle im unteren Bereich verbessern sollte. 

Auch online ist nachzulesen, dass die F12 für einen Einsatz im ML bzw. M Bereich und einem Wurfgewicht um 10 g anzusiedeln ist. Auf der Seite von Tailwalk Japan findet man außerdem die Aussage, dass die Rollen gerade bei kurzen bzw. mittleren Würfen ihre Vorzüge ausspielt. 

Das geringste von mir gefischte Ködergewicht betrug etwa 5 g, was bei der C610M Rute auch die unterste Grenze darstellt. Die Kombination aus Rute und der für dieses Ködergewicht doch relativ dicken 12lb FC Schnur brachte den Köder dennoch ohne große Probleme auf gute 25 m. 

Gepaart an einer ML Rute, mit einer etwas dünneren Schnur oder Geflecht, sollten auch diese Gewichte wunderbar gefischt werden können und sicher noch weiter fliegen. Wer noch leichter gehen möchte, der sollte zum Modell F8 und entsprechend dünnerer Schnur greifen. Dieses Modell soll für Gewichte von gerade einmal 3-5 g geeignet sein und somit auch passend für Ruten mit einem L-Rating.

Fazit

Wer auf der Suche nach einer High-End Rolle für sehr leichte bis mittlere Wurfgewichte ist, sollte sich die Tailwalk Fullrange Avail Custom einmal genauer ansehen. Die Verarbeitung und Performance ist wie von Tailwalk gewohnt oberste Liga und neben der zusätzlichen Ausstattung mit Tuning Parts kommt die Rolle außerdem mit dem ein oder anderen Detail, welches sich in der Praxis als äußerst nützlich erweist. 

Sicher ist die Rolle nichts für den schmalen Geldbeutel, aber sie hebt sich von der Masse ab und ermöglicht außerdem eine sehr präzise und feine Verstellmöglichkeit von Spulen- als auch Wurfbremse, welche bei anderen Rollen bzw. Bremssystemen so nicht möglich sind. 

Zu den Fullrange Avail Custom Baitcast Rollen gelangt Ihr hier.

Wie immer wünsche ich Tight Lines! 

Nico

Barsch, Baitcast und die „M-Klasse“ – Rutenvergleichstest mit der Tailwalk Fullrange

Glaubt man den Aussagen verschiedener Angler in Foren, auf Social Media oder auch im Bekanntenkreis, so führt für den versierten Barschangler aber auch Einsteiger wohl kein Weg an einer Baitcaster mit „Medium“ Power vorbei.

Glaubt man den Aussagen verschiedener Angler in Foren, auf Social Media oder auch im Bekanntenkreis, so führt für den versierten Barschangler aber auch Einsteiger wohl kein Weg an einer Baitcaster mit „Medium“ Power vorbei. 

Mit Blick auf meinen ohnehin schon großen Rutenwald musste ich jedoch feststellen, dass genau dort eine Lücke klaffte. Schnell war für mich klar – solch eine scheinbar super universell einsetzbare Rute wird unverzüglich benötigt! 

Dass es eine Rute aus dem Hause Tailwalk werden sollte, stand schnell fest, da meine Erfahrungen hier bislang immer überaus positiv waren. Direkt ins Auge fasste ich das Fullrange Line-Up. 

Neben ein paar älteren Modellen und Sondereditionen hat Tailwalk für 2022 diese sehr erfolgreiche und beliebte Range nun leicht überarbeitet auf den Markt gebracht. Schwere Entscheidung – und so fand sowohl eine „alte“ als auch „neue“ Rute den Weg zum Test zu mir. 

Ob das 22er Modell überzeugt und so an den Erfolg der alten Serie anknüpfen kann, lest Ihr im in diesem Artikel.

Tailwalk Fullrange: Erster Eindruck und Vergleich

Zu Beginn gibt es wieder einmal die Gegenüberstellung der wichtigsten „Rohdaten“ der Ruten, welche zum Test und Vergleich den Weg zu mir gefunden haben:

Serie u. ModellFullrange C68M/CCFullrange C610M
Länge6‘8“ ft / 2,03m6‘10“ ft / 2,08m
Wurfgewicht lt. Hersteller5-21g5-21g
Schnurklasse6-20 lbs6-20 lbs
Taperfastfast
Teilung2-teilig1+1 (Griff)
Transportlänge106cm177cm
Gewicht129g112g
Grifflänge~25cm/ ~36cm~24,5cm/ ~35cm

Weitere Angaben zu den Modellen findet Ihr direkt bei uns im Nippon Tackle Shop:

Zur Tailwalk Fullrange C68M/CC

Zur Tailwalk Fullrange C610M

Beide Ruten sind bezogen auf Wurfgewicht, Power Rating und Taper des Blanks laut Hersteller gleich. Hier lag auch mein Fokus. Ebenso ist die Differenz der Gesamtlänge gering. 

Eine der wesentlichen Unterschiede, welche sich auch später beim Transport ans Wasser bemerkbar machen sollte, ist die Teilung. So steht die Abkürzung „CC“ im Namen beim älteren Modell für „Center Cut“, was sich in einer mittigen Teilung der Rute und somit geringeren Transportlänge widerspiegelt. 

Hingegen wurde beim neuen Modell auf eine 1+1 Teilung zurückgegriffen. In der Praxis bringt dies zwar eventuelle Transportschwierigkeiten mit sich, auf der anderen Seite jedoch sollte der Blank dadurch eine bessere Aktion und Übertragung erhalten. Im ersten Eindruck nach dem Auspacken machte sich dies auch direkt bemerkbar. 

So fällt der Blank des alten Modells aufgrund der mittigen Teilung ab der Mitte bis zur Spitze etwas stärker aus, was sich auch durch eine minimal straffer wirkende  Aktion der Rute bemerkbar macht. 

Die neue C610M (link) ist hier dünner und wirkte „sensitiver“. Der etwas robustere Aufbau der C68M/CC (link) in Kombination mit dem durchgehenden EVA-Reargrip führen vermutlich auch zum Gewichtsunterschied von 17g im Vergleich zum neuen Modell. 

Auf dem Papier liest sich das jedoch schlimmer, als es sich in der Realität anfühlt. Beide Modelle liegen leicht und ausgewogen in der Hand.
Ebenso wie beim Rutenvergleich der Tailwalk EGinn mit der Tailwalk Crimson (Link: XXXX) habe ich die Biegekurve der Rute bei mir Zuhause mit Rolle und Schnur bei verschiedenen Belastungen dokumentiert und verglichen.

Biegekurve C68M/CC (oben) und C610M (unten) bei 250g Belastung

Schon bei mäßiger Belastung sind feine Unterschiede erkennbar. Der Blank des 2022er Modells ist deutlich Spitzenbetonter.

Biegekurve C68M/CC (oben) und C610M (unten) bei 500g Belastung

Unter stärkerer belastung ist die ausgeprägtere Aktion der neuen Rute ebenfalls deutlich zu erkennen. In der Praxis sollte sich dies in einer besseren Feinfühligkeit gerade im Bereich des unteren Wurfgewichtspektrums äußern. 

Außerdem ist eine etwas bessere Aufladung im Wurf zu erwarten. Auf der anderen Seite lässt sich dadurch aber vermuten, dass das Einsatzspektrum in bestimmten Bereichen etwas unterschiedlich ausfällt. Hierzu aber später mehr im Praxistest.

Bezüglich der oben genannten Griffteilung der neuen Serie hier noch ein Hinweis: Die Steckverbindung sitzt, neu ausgepackt, ungewohnt straff und hat sich anfänglich nur extrem schwer zusammenstecken und wieder auseinanderziehen lassen. 

Zunächst war ich dadurch etwas verunsichert, ob ich eventuell ein „Montagsmodell“ erwischt hatte oder es bei anderen Ruten genauso ist. Wie sich herausstellen sollte braucht es nur ein wenig Zeit und mehrmaliges Verbinden und wieder lösen. 

Nach zwei drei Einsätzen am Wasser hat es gepasst. Man benötigt zwar immer noch etwas Kraft, aber definitiv keine Gewalt! Lasst Euch hiervon also nicht verunsichern, falls dies bei Eurer Rute anfänglich auch so sein sollte. 

Zum Schluss sei hierzu außerdem erwähnt: lediglich drei der !15! neuen bzw. neu aufgelegten Modelle sind 1+1 geteilt – der Rest kommt einteilig.

Griff- und Rutendesign

Bezüglich des Griffs setzt Tailwalk beim 22er Modell nun auf einen Kork/EVA Split Grip, sowie bei den Modellen mit durchgehenden Griffen gänzlich auf Kork.

Auch der Rollenhalter hat sich geändert und so findet sich ein extra für die Serie neu designter und sehr gut in der Hand liegender FUJI Rollenhalter mit Tailwalk Logo an der Rute wieder.

Ansonsten sind beide Ruten im Großen und Ganzen schlicht schwarz gehalten, kommen  ausgestattet mit FUJI Beringung und ein paar wenigen goldenen Akzenten. Alles in allem kann man das Design der Fullrange-Serie als schlicht und edel bezeichnen. Mir hat es schon immer gefallen! 

Innerhalb der 2022er Serie gibt es dennoch eine kleine Neuerung: eine dezente „Farbcodierung“ mittels Zierwicklung vor dem Rollenhalter. Diese soll dabei helfen, die Ruten bezüglich ihrer Einsatzbereiche schneller zu identifizieren und voneinander zu unterscheiden. 

So kommt z.B. Beispiel das von mir gewählte Modell C610M mit einer schwarzen Zierwicklung daher, was sie als „Versatile“ markiert. Diese Modelle sind vom Blank und Ringaufbau so entwickelt worden, dass ein möglichst breites Spektrum an Ködern mit verschiedenen Führungsstilen eingesetzt werden kann. 
Genauere Details zu der Codierung lest Ihr aber am besten genauer im Shop (link) oder auf der tailwalk.jp Seite selbst nach.

Barsch, Baitcast und die „M-Klasse“ – Rutenvergleichstest mit der Tailwalk Fullrange
Barsch, Baitcast und die „M-Klasse“ – Rutenvergleichstest mit der Tailwalk Fullrange

Der Praxitest

Nun galt es, die gewonnenen ersten Eindrücke in der Praxis zu überprüfen. Hierfür habe ich beide Ruten im Wechsel entweder mit einer Daiwa Alphas SV TW 800  bzw. der Tailwalk Fullrange Avail Custom 81L/AC-F12 gefischt. 

Als Besonderheit sei hier direkt erwähnt, dass ich als Hauptschnur auf Fluorocarbon zurückgegriffen habe. Die sich daraus ergebenden Besonderheiten bzw. Unterschiede spreche ich später bei den entscheidenden Punkten an.

Wurfweitenvergleich

Mein erster Eindruck der beiden Ruten sollte sich auch beim Thema Wurfweite bestätigen. Ich habe mir zur Verdeutlichung hierzu am Wasser die Zeit genommen die Weiten bei verschiedenen Wurfgewichten zu ermitteln und für Euch zusammenzufassen. 

Getestet wurde an einem Tag mit wenig Seitenwind und Stabgewichten aus Tungsten. Nach dem Auswerfen habe ich die Kurbelumdrehungen gezählt, bis das Gewicht wieder komplett eingeholt war. 

Mittels des Schnureinzugs pro Kurbelumdrehung der Rolle habe ich dann daraus die Distanz errechnet. Mit jedem Gewicht wurden drei Würfe durchgeführt und die Entfernung gemittelt. 

Als Rolle wurde für den Test die Daiwa Alphas genutzt, welche mit etwa 75m Fluorocarbon mit 10lbs Tragkraft (0,26mm) bespult war. Außerdem sei zu erwähnen, dass ich bei weitem noch sicher kein Baitcast-Profi bin. 

Im folgenden aufgelistet findet Ihr aber nun meine so ermittelten Werte:

GewichtWurfweiteWurfweite
C68M/CCC610M
5g~26m~30m
7g~34m~37m
10g~46m~48m
14g~54m~56m

Bitte beachtet: Meine Testbedingungen waren idealisiert und solch ein Stabblei hat in der Luft einen sehr geringen Widerstand. Je nach Form des real eingesetzten Köders sowie der Schnur und Rolle können bei gleichem Gewicht also unterschiedliche Entfernungen zu Stande kommen. Für den Vergleich sollten die Ergebnisse aber aussagekräftig genug sein.

Generell fällt auf, dass das 22er Modell bei jedem Wurfgewicht die Nase etwas vorn hat. Dies liegt sicher an der Eingangs beschrieben etwas anderen Aktion der Rute. 

Außerdem bestätigte sich hier mein Eindruck, welchen ich beim fischen mit verschiedenen Ködern  bereits gewonnen hatte: Durch die sensiblere Spitze des neuen Modells sind Köder mit einem Gewicht ab 5g definitiv gut fischbar. 

Das Modell C68M/CC fällt insgesamt doch einen kleinen Tick straffer aus, was sich in einer etwas schlechteren Wurfdistanz als auch minimal schlechteren Sensibilität bei leichten Ködern bemerkbar macht. 

So finde ich das vom Hersteller angegebene Wurfgewicht von 5-21g beim Modell C610M definitiv korrekt gewählt, wohingegen das ältere Modell nach meinem empfinden erst ab 7g wirklich gut performt. 

Und auch wenn ich es nicht mit „Messdaten“ erfasst habe – auch die angegeben 21g Wurfgewicht schaffen beide Ruten. Dort ist dann aber definitiv Schluss. Perfekt arbeiten beide Modelle nach meinem empfinden etwa im Bereich von 7-18g.

Köder und Führungsstile

Natürlich ist für einen Rutenvergleich aber nichts wichtiger als die Erfahrungen, welche man beim fischen am Wasser sammelt. Ich hatte beide Ruten bis zum Verfassen dieses Berichts etwa 2 Monate lang bei mehreren Ausflügen mit am Wasser. 

Ausprobiert wurden wie immer verschiedene Köder und Rigs, sowie unterschiedliche  Führungsstile. Hierbei wurde schnell klar: Beide Ruten sind wie erwartet sehr universell einsetzbare Arbeitstiere und somit genau das, wonach ich gesucht habe.

Angefangen bei bodennahen Anwendungen wie Texas-, Carolina- oder Free- Rig, über Twitchbaits bis hin zu kleineren Searchbaits wie z.B. Cranks oder Chatterbaits. 

Das Animieren von Rigs empfand ich mit dem Modell C610M durch die feinere Spitze etwas gefühlvoller. Während der Tests am Wasser habe ich häufig mit dem Free-Rig und Gewichten zwischen 5 und 7g mit Krebsimitaten von 2,5 bis 4 Inch gefischt.

Über die Zeit hinweg stellte sich heraus, dass beide Ruten eine super Übertragung haben und ich selbst feine Bisse problemlos erkennen konnte – und das trotz des Einsatzes von Fluorocarbon! Im Drill arbeiten die Ruten auch schon bei kleineren Fischen wunderbar und puffern so das typische Barsch-Schütteln perfekt. Dennoch merkt man zu jeder Zeit die M-Power und auch bei größeren Fischen hat man genügend Rückgrat, um diese sicher zu landen. 

Des Weiteren habe ich auch viel mit Crankbaits und Twitchbaits gefischt. Hier sind beide Ruten ebenso gut geeignet, wobei das Modell C68M/CC durch die etwas straffere Spitze besser mit etwas größeren Baits klarkommt. 

Dennoch gibt es natürlich Grenzen. So würde ich mit keiner der beiden Modelle große und tieflaufende Crankbaits verwenden, da diese zu viel Widerstand im Wasser aufbauen und damit die Ruten „überladen“. Kleinere Shallow- bzw. Medium Runner, wie  z.B. der Zipbaits B-Switcher MDR Midget, lassen sich jedoch problemlos präsentieren und zielgenau auf super Wurfdistanzen befördern. 

Gerade der B-Switcher (link) brachte mir im Testzeitraum auch einige schöne Barsche und sogar Zander ans Band. Beim Twitchen habe ich verschiedene Minnows zwischen 7 und 10 cm getestet, wie z.B. den Megabass Vision Oneten Jr. oder aber Zipbaits Trickshad 70 SP (link). Auch diese Führungsmethode und Köderart lässt sich mühelos an der jeweiligen Kombo fischen. 

Zum Schluss sei noch kurz das Thema „Jiggen“ angesprochen. Da ich mit Fluoro anstatt Geflecht als Hauptschnur gefischt habe war dies natürlich nicht optimal möglich, da das Anstarten des Köders zu einem gewissen Maße durch die Dehnung der Schnur verpufft ist. 

Außerdem hatte ich Probleme bei der Bissverwertung, da der Anhieb bei Bissen in der Absinkphase ebenfalls häufig „verpuffte“. Wer hier nun aber auf PE als Hauptschnur setzt wird auch beim Jiggen oder Faulenzen von Gummifischen am Jigkopf bzw. anderen Ködern wie z.B. Jigspinnern keine Probleme haben.

Mein Fazit

Mit der Fullrange 22er Serie hat Tailwalk wieder einmal vieles richtig gemacht. Das ohnehin schon sehr große Line-Up wurde nun nochmals erweitert und verbessert. 

Ob Spinning oder Casting – sowohl für  unterschiedliche persönliche Vorlieben als auch praktische Anwendungsbereiche steht nun eine Rute parat. 

Bei dem von mir getesteten Modell im M-Power Bereich kann ich nur festhalten: Perfekt! 

So werde ich persönlich auch die C610M der 22er Serie in meinen Rutenwald aufnehmen. Letzten Endes ist es aber eine persönliche Entscheidung, für welches Modell aus welcher Serie man sich entscheidet. 

Wer z.B. auf eine Zweiteilung der Rute nicht verzichten kann, ist bei der älteren Serie und den CC-Modellen genau richtig aufgehoben und muss kein bisschen Qualität missen.

Wem also nun der „Tackleaffe“ im Nacken sitzt – hier geht’s direkt zu den neuen Fullrange ’22 Modellen

Tight Lines, 

Nico

Rutentest Tailwalk EGinn vs. Crimson

Seit mehreren Jahren bin ich glücklicher Besitzer einer EGinn Spinnrute der Marke Tailwalk. Viele Einsätze am Wasser liegen hinter uns und ich möchte behaupten, dass ich das Einsatzgebiet dieser Rute (Modell 83M) vollends ausgereizt und sie bis an ihre Grenzen gebracht habe. Bis dato hatte ich noch keine weitere Rute in diesem Einsatzspektrum in der Hand, die mit der Performance und vor allem Sensibilität mithalten konnte – bis dato!

Seit mehreren Jahren bin ich glücklicher Besitzer einer EGinn Spinnrute der Marke Tailwalk. Viele Einsätze am Wasser liegen hinter uns und ich möchte behaupten, dass ich das Einsatzgebiet dieser Rute (Modell 83M) vollends ausgereizt und sie bis an ihre Grenzen gebracht habe. Bis dato hatte ich noch keine weitere Rute in diesem Einsatzspektrum in der Hand, die mit der Performance und vor allem Sensibilität mithalten konnte – bis dato! Umso gespannter – aber auch skeptisch – war ich, als die neue Crimson Rutenserie als Nachfolger bekannt gegeben wurde. Grund genug, die neue Serie zu testen und basierend auf meinen Erfahrungen mit dem Vorgängermodell zu vergleichen. Eins direkt vorab – die Crimson ist definitiv ein würdiger Nachfolger!

Erster Eindruck und Vergleich

Zunächst einmal gibt es eine Gegenüberstellung der wichtigsten „Rohdaten“ der Ruten, welche zum Test den Weg zu mir gefunden haben:

TailwalkEGinn 81 ML Crimson 82 ML-F
Länge 8‘1“ ft / 2,46m 8‘2“ ft / 2,49m
Wurfgewicht lt. Hersteller 5-18 g (max. 28g) max. 28g
Schnurklasse PE 0.5-0.8 max. PE 1.0
Taperfastfast
Teilung2-teilig2-teilig
Transportlänge 127cm 128cm
Gewicht 100g 120g
Grifflänge ~26 cm/ ~38,7 cm ~28 cm/ ~42,5 cm
Spezifikationen Tailwalk EGinn 81ML & Crimson 82ML-F

Weitere Angaben zu den Modellen findet Ihr direkt im Shop: 

EGinn 81ML
Crimson 82ML-F

Beim Blick auf die Tabelle fällt auf, dass sich die beiden Ruten in vielen Parametern sehr stark ähneln. Der Zuwachs der Gesamtlänge um wenige Zentimeter ist hierbei zugunsten eines längeren Griffs ausgefallen. Vom Rollenhalter bis zur Spitze sind somit beide Modelle identisch. 

Vegleich, Griff: EGinn 81ML vs Crimson 82ML-F

Apropos Griff – hier setzt Tailwalk beim Foregrip des Fuji VSS Rollenhalters nun auf Kork statt EVA, was mir persönlich sehr zusagt. Weitere technische Änderungen gibt es im Bereich des Blanks als auch bei der Beringung. Beim Blank kommt ein neue hochwertige Kohlefaser zum Einsatz. Diese soll laut Herstelleraussage dem Blank die gleiche Rückstellgeschwindigkeit und Sensibilität der Vorgängermodelle geben, jedoch die Rute „robuster“ und somit weniger anfällig gegenüber versehentlicher Stöße etc. machen – und das ohne „X-Wrapping“. Zusätzlich greift Tailwalk zum Farbpinsel und verpasst der Crimson rote Akzente.

Mein erster Eindruck zur Rutenaktion: „Wow, die sind sich aber sehr ähnlich.“ Beim „Trockenwedeln“ direkt nach dem Auspacken wirkten beide Ruten gleich schnell und auch bei der Biegekurve konnte ich keinen Unterschied ausmachen. Das ganze habe ich bei mir Zuhause mit montierter Rolle und verschiedenen Gewichten nochmals getestet. Hierzu folgend ein paar Bilder, welche die Ruten unter unterschiedlich starker Belastung zeigen.

Vergleich, Biegekurve bei 500 g - EGinn 81ML vs Crimson 82ML-F
Vergleich, Biegekurve bei 500 g – EGinn 81ML vs Crimson 82ML-F
Vergleich, Biegekurve bei 250 g - EGinn 81ML vs Crimson 82ML-F
Vergleich, Biegekurve bei 250 g – EGinn 81ML vs Crimson 82ML-F

Wer auf den oben gezeigten Bildern einen Unterschied feststellen kann möge sich melden. Auch hier zeigt sich: Unter Belastung arbeiten beide Blanks gleich und gehen wunderbar ins semiparabolische. Somit sollten die Ruten im Drill viel Freude bereiten und die Aussteigerquote gering halten.

FUJI Ringsatz an Tailwalk Crimson
FUJI Ringsatz an Tailwalk Crimson

Neue Beringung

Beim Ringsystem kommen FUJI K Guides zum Einsatz. Da das Beringungskonzept von FUJI immer weiterentwickelt wird, haben sich bei der Crimson die Ringpositionen leicht verschoben. Zusätzlich sind die Laufringe eine Nummer größer gewählt wurden. Keine Angst! Dies fällt nur im direkten Vergleich auf (etwa 1 mm größerer Durchmesser), resultiert aber in Kombination mit dem neu entwickelten Blank in der Möglichkeit auch eine etwas stärkere Schnur zu fischen. Die Ringwicklungen sind in einem sehr dunklen rot gehalten.

Handling, Tailwalk Crimson Spinnrute
Handling, Tailwalk Crimson Spinnrute

Handling

Der neue Blank, die leicht angepasste Beringung, der Zuwachs um 2,5 cm sowie die Verwendung von Kork statt EVA führen letzten Endes wohl zu der Gewichtszunahme von 20 g. Dies liest sich auf dem Papier aber schlimmer, als es sich in der Praxis anfühlt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich im vornherein die „Specs“ der Rute nicht im Detail durchgelesen hatte und mir der Gewichtsunterschied real selbst ohne Rolle vermutlich nie aufgefallen wäre. Erst im Nachhinein habe ich diese Differenz gelesen und war etwas erstaunt. Ihr könnt Euch also sicher sein: die Rute liegt trotz des minimal höheren Gewichts super ausgewogen und leicht in der Hand!

Wer den Blick nun weiter über die zur Verfügung stehenden Modelle schweifen lässt wird feststellen, dass viele Modelle der älteren Serie übernommen worden sind. So lässt die Crimson mit den „Fast“ Taper Ruten keine Wünsche für Uferangler offen, die es vornehmlich auf Barsch abgesehen haben. Besonders zu erwähnen ist jedoch der Neuzugang des 88H-F Modells. Mit einer Länge von 2,64 m und einem angegebenen Wurfgewicht bis 50 g sollte dies eine tolle Rute zum Jiggen auf Zander sein. Oft genug stand ich in der Vergangenheit am Wasser, und hätte mir von der EGinn genau solch ein Modell gewünscht. Außerdem gibt es weiterhin zwei „Regular“ Taper Versionen, welche sicher die Herzen einiger Meerforellenangler höher schlagen lassen.

Praxistest: Crimson vs EGinn beim Angeln auf Barsch und Co.
Praxistest: Crimson vs EGinn beim Angeln auf Barsch und Co.

Der Praxistest

Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt: dem Praxistest und Vergleich. Hierfür habe ich beide Ruten im wechsel entweder mit einer 2500er Daiwa Ballistic EX bzw. der neuen Tailwalk Speaky 2500 HGX ausgestattet. Bespult waren die Rollen mit 8-fach geflochtener PE.  

Ausprobiert wurden verschiedene Rigs, klassische Jigs und Chatterbaits bis hin zu kleinen Crankbaits und Topwater-Baits. Auch bei den Führungsstilen war von einleiern, über Jiggen, Schleifen bis zu Twitchen alles Erdenkliche dabei.

Hier viel von Anfang an auf– bei den beiden Ruten scheint es sich um zweieiige Zwillinge zu handeln. Obwohl sie sich gerade optisch doch deutlich voneinander unterscheiden, sind sie im Handling umso ähnlicher. Was sich nach dem auspacken angedeutet hat wurde in der Praxis somit bestätigt. Tailwalk hat es geschafft, zumindest bei den beiden von mir verglichenen Modellen, die Aktion des Blanks exakt zu kopieren. Alle guten Eigenschaften des Vorgängermodells EGinn sind der Crimson erhalten geblieben. Diesen Eindruck hatte auch nicht nur ich, sondern auch zwei Angelkollegen, welchen ich die Ruten am Wasser ebenfalls zum Testen gab. 

Nun aber etwas detaillierter. Fangen wir an mit dem Griff. Der oben bereits angesprochene Grifflängenunterschied stellte sich beim Fischen als kaum spürbar heraus. Beim Werfen jedoch liegt die Crimson für mein Empfinden einen kleinen Tick besser in der Hand und lässt sich mittels Zweihandwurf wunderbar aufladen. Auch der verwendete Kork ist hochwertig und angenehm beim Fischen. 

Wurfweiten

Zum Thema Werfen lässt sich außerdem nur eins sagen: Wurfwunder! Was ich über die Jahre hinweg von der EGinn gewohnt war, kann die Crimson genauso gut bzw. sogar einen kleinen Tick besser. Die Aufladung der Rute ist in einem großen Wurfgewichtsspektrum super und befördert die Köder auf zum Teil enorme Weiten! Ich habe mir zur Verdeutlichung hierzu am Wasser die Zeit genommen die Wurfweiten bei verschiedenen Wurfgewichten zu ermitteln und für Euch zusammenzufassen. Getestet wurde an einem windstillen Tag mit Stabgewichten aus Tungsten. 

Nach dem Auswerfen habe ich die Kurbelumdrehungen gezählt, bis das Gewicht wieder komplett eingeholt war. Mittels des Schnureinzugs pro Kurbelumdrehung der Rolle habe ich dann daraus die Distanz errechnet. Mit jedem Gewicht wurden drei Würfe durchgeführt und die Entfernung gemittelt. Dass diese Methode scheinbar ausreichend genaue und somit aussagekräftige Ergebnisse liefert, habe ich außerdem am Kanal getestet. 

An einem Bereich, in welchem der Kanal 50 m Breite hat, habe ich über den Kanal geworfen und danach mittels meiner Methode die Distanz ermittelt. Mein Ergebnis: etwa 48,5m. Das soll ausreichend genau sein! Hier nun die Ergebnisse:

Gewicht Wurfweite
5 g ~60 m
7 g ~63 m
10 g ~75 m
15 g ~87 m
20 g ~90 m
25 g ~100 m
Wurfgewicht vs. Wurfweite

Bitte beachtet: Meine Testbedingungen waren idealisiert und solch ein Stabblei hat in der Luft einen sehr geringen Widerstand. Je nach Form des real eingesetzten Köders können bei gleichem Gewicht also unterschiedliche Entfernungen zu Stande kommen – eigentlich ja aber logisch. 

Die beim Test von mir verwendeten Gewichte stellen zugleich das von mir als sinnvoll erachtete Wurfgewichtsspektrum der Rute dar. Als untere Grenze sind 5 g machbar und fliegen schon auf eine sehr gute Distanz. Richtig aufzuladen beginnt sich die Rute ab etwa 10 g Gesamtgewicht. Die vom Hersteller angegebenen max. 28 g sind meiner Meinung nach etwas zu hoch gegriffen. 

Klar kann man dieses Gewicht werfen, allerdings habe ich mich nicht mehr getraut, volle Power durchzuziehen. Außerdem kommt die Spitze der Rute beim Anstarten eines so schweren Gewichts, z.B. beim Jiggen, schon sehr in Biegung, wodurch die Köderführung nicht mehr ideal ist. 

Bei den Angel- und Führungsmethoden glänzt die Rute vor Allem beim jiggen mit kleinen Gummifischen oder Spin-Jigs. Außerdem lassen sich alle erdenklichen grundnahen Methoden wie Texas-, Carolina- und Free-Rig sowie Cheburashka präzise führen. 

Kleinere Chatter- sowie Crankbaits kann die Rute auch ab, jedoch darf hier der Widerstand des Köder beim Einholen nicht all zu groß sein. Lediglich für das Twitchen eignet sich die Rute aufgrund der Länge sowie des ML Ratings nicht wirklich. 

Selbst bei einem kleineren Twitchbait wie dem Zipbaits Trickshad 70 SP ist die Rute schon „überladen“ – hierfür ist die Rute aber schlicht und ergreifend auch nicht konzipiert worden. 

Grandiose Sensibilitä, Tailwalk Crimson
Grandiose Sensibilität, Tailwalk Crimson

Grandiose Sensibilität

Zum Schluss bleibt nur noch übrig ein kurzes Wort über die Sensibilität der Rute loszuwerden. Hier kann ich mich auch wirklich kurz halten: grandios! Gerade hier war ich, wie eingangs erwähnt, von der EGinn in der Vergangenheit regelrecht „geflasht“. Die neue Crimson steht der EGinn in Sachen Feinfühligkeit und Übertragung jedoch in nichts nach.

Mein Fazit

Zum Schluss bleibt mir nichts anderes übrig als zusammenfassend festzuhalten, dass Tailwalk bei der neuen Crimson Rutenserie einen würdigen Nachfolger für die EGinn auf den Markt gebracht hat. Auch ich war Anfangs skeptisch, was sich im Nachhinein jedoch als völlig unbegründet herausgestellt hat, denn dass von mir getestete Modell überzeugt auf ganzer Länge. 

Genau wie die Eginn ist die Crimson eine absolute Traumrute für jeden versierten Barschangler. Hier geht’s direkt zu allen Modellen:  Tailwalk Crimson Spinnruten

Tight Lines,  

Nico

Tailwalk Namazon Mobile – Reiseruten Härtetest in Schweden

Mitte Mai zog es mich das erste Mal nach Schweden. Ganz klar – Raubfisch stand auf dem Programm. Ein Tag Streetfishing in Stockholm Barsche ärgern, danach drei Tage an einem See, etwa 2 Stunden Fahrzeit im Nordosten Stockholms gelegen, mit einem schwedischen Freund Hechte jagen. Mit im Gepäck – die Tailwalk Namazon Mobile. Ruten Härtetest und Mission neuer PB hieß es. Wieso der Satz „Tailwalk Namazon Mobile C694H – Mobile Powerrute für Angeltouren, bei denen alles passieren kann“ definitiv seine Berechtigung hat, lest Ihr im Folgenden!

Technische Daten der Tailwalk Namazon Mobile Reiserute

Technische Daten der Tailwalk Namazon Mobile C694H

Vorweg gibt´s erst einmal ein paar Hardfacts zu dem Modell, welches ich auf meinem Trip gefischt habe.

Hersteller: Tailwalk
Serie: Namazon Mobile
Modellbezeichnung: C694H
Typ: Cast
Länge: 6'9" ft / 2,05 m
Transportlänge: 56cm/65cm (ohne/mit Transportrohr)
Power: Heavy
Taper: Regular-Fast
Aktion: spitzenbetont hin zur semiparabolik
Wurfgewicht: 3/16 – 2 1/2 oz / 5 – 70 g
Beringung: FUJI K Guides, SiC Einlagen, Stainless Steel Frames
Anzahl Ringe: 11
Griff: Duplon / EVA durchgehend
Rollenhalter: FUJI TCS
Gesamtgewicht: 185g
Preis: 289,00€

Hier sind natürlich nicht alle Daten aufgelistet. Weitere Details findet Ihr im Shop. Ebenso die anderen Modelle. Beim Wurfgewicht ist nach oben hin nämlich noch Luft, und zwar Luft bis 140 g. Also auch für die Bigbait Angler unter Euch – reinschauen lohnt sich! Hier findet ihr alle aktuellen Reiseruten aus dem Tailwalk NAMAZON Line-up.

Erster Eindruck und Features

Klein, stark, schwarz – dieser Dreiklang, welchen einige von Euch in Verbindung mit Espresso in den Kopf schießt, trifft auch auf die Namazon Mobile Rutenserie von Tailwalk zu.

Testbericht Tailwalk Namazon Mobile Reiserute

Schlicht und elegant kommt die Namazon Mobile daher. Lediglich ein goldener Akzent am Schraubrollenhalter und kupferfarbene Zierwicklungen an den Ringen durchbrechen das schwarz und lassen die Rute so sehr edel und zeitlos daherkommen.

Testbericht Tailwalk Namazon Mobile Reiserute

Auf dem Blank sind noch einmal alle wichtigen Daten vermerkt. Wer einen Köderhalter wünscht,
sucht vergebens. Mich persönlich hat das im Praxiseinsatz aber nicht gestört. Im Gegenteil. Ich habe
schon die Ein oder Andere Rute eines Kollegen in der Hand gehabt, bei welchem es regelmäßig zu

Verwicklungen während des Wurfs kam, da die Öse schlecht und wenig durchdacht platziert wurde. Wer dennoch einen Hakenhalter wünscht, kann diesen ganz einfach nachrüsten → https://www.nippon-tackle.com/Fuji-EHKM-Hakenhalter-Hook-Keeper

Was macht nun aber eine Reiserute aus? Richtig – die Teilung und das damit einhergehende sehr geringe Packmaß. Sehr praktisch bei der Namazon Mobile Serie ist, dass diese bereits mit einem passendem Hardcase geliefert wird. Mit einer Länge von 65cm und einem Durchmesser von 7,5cm passt die Rute samt Transportrohr somit wunderbar in jeden normal großen Reisekoffer und wird zum ständigen Begleiter.

Testbericht Tailwalk Namazon Mobile Reiserute 1

Aber keine Angst, die einzelnen Rutenteile klappern natürlich nicht einfach so im Case umher. Abgerundet wird das Ganze noch durch ein entsprechendes Rutenfutteral. Ihr könnt Euch also sichersein, die Rute kommt unversehrt am Reiseziel an!

Handling in der Praxis

Kommen wir jetzt zum wohl wichtigsten Teil, dem Einsatz am Wasser. Passt das Wurfgewichtssprektum, welche Führungsstile sind umsetzbar, wie lädt sich die Rute im Wurf auf und natürlich vor Allem, wie perfomt die Rute im Drill? All diese Fragen gehen einem durch den Kopf, wenn man sich nach einer neuen Rute umsieht. Ich möchte behaupten, dass ich die Rute am heimischen Gewässer und in Schweden auf Herz und Nieren getestet habe und will Euch meine Eindrücke nun nicht weiter vorenthalten. Gepaart habe ich die schwarze Schönheit mit einer Abu Garcia Revo X, welche mit einem Wurfgewichtsspektrum von 10-80g perfekt zur Rute passt. Als Schnur habe ich die 0,23er Shimano Kairiki gefischt.

Testbericht Tailwalk Namazon Mobile Reiserute 2

Optisch ist das ganze schon einmal der absolute Knaller, alles glänzend oder matt schwarz und selbst die Schnur in grau. Wie heißt es beim Essen jedoch so schön, das Auge isst mit, schmecken muss es aber, und das hat es.

Angefangen bei kleinen Crankbaits mit etwa 10g Gewicht, über Gummifische am Shallow Rig, bis hin zu großen Jerkbaits wie dem Buster Jerk mit 75g – es wurde alles probiert – und alles hat geschmeckt. Als ideal würde ich Ködergewichte im Bereich von 15 bis 60g bezeichnen. In diesem Bereich kann man die Rute ohne schlechtes Gewissen voll durchladen und man erzielt ohne größere Probleme beachtliche Wurfweiten. Ob man mit der Rute wirklich unter 10g fischen möchte ist Geschmackssache. Ich persönlich konnte es Aufgrund meiner eingesetzten Rolle nicht.

Im oberen Wurfgewichtsbereich sind jedoch noch kleine Reserven vorhanden, wie dem ein oder anderen von Euch sicher schon aufgefallen ist (Buster Jerk 75g, angegebenes WG der Rute bis 70g). Bei den schwereren Ködern habe ich jedoch darauf verzichtet, volle Power beim Wurf zu geben. Aber auch mit mehr Gefühl fliegt so ein großer Jerkbait ohne weiteres Richtung Horizont.

Testbericht Tailwalk Namazon Mobile Reiserute 3

Auch unterschiedliche Führungsstile deckt die Rute ab. Sei es einfach nur schlichtes Einleiern, Jiggen oder Jerken, der wirklich schnelle und spitzenbetonte Blank kann alles ab und haucht so leben in Eure Köder. Ob man die Teilung der Rute merkt? Negativ! Hier war ich überrascht, schließlich schwirrten in meinem Kopf viele Gerüchte bzw. Erfahrungen anderer Angelkollegen umher, seien mehrteilige Ruten doch viel schlechter, da jede Teilung die Aktion unterbricht.

Ich kann es nur noch einmal betonen – negativ. Nicht bei der Namazon. Weder beim Werfen, noch bei der Köderführung oder im Drill konnte ich eine Unterbrechung in der Aktion der Rute feststellen. Ebenfalls ist die Sensibilität in keiner Form eingeschränkt. Im Gegenteil. Das Vibrieren eines Köders z.B. ist deutlich spürbar und Bisse werden knallhart übertragen. Und die Bisse machen süchtig!

So verstrich also der erste Abend und der Vormittag des zweiten Tages am „Secret Lake“ in Südschweden. Fische im Schnitt von 45 – 65cm bis hin zum Meterfisch hatte die Rute nun schon auf dem Gewissen. Bis dato alles zu vollsten Zufriedenheit. Was dann jedoch Geschehen sollte, hätten sich wohl weder mein schwedischer Freund noch Ich uns erträumen lassen. Bestes Wetter bei Sonnenschein und 19°C, relativ klares Wasser, kaum Wind. Kein typisches Hechtwetter, und dennoch – wie bereits erwähnt – gab es schon meinen neuen Personal-Best Hecht von exakt 100 cm und 7 kg im Boot.

Besser geht´s nicht! Denkste! Eine Rute „für Angeltouren, bei denen alles passieren kann“ hatte ich ja schließlich im Gepäck. So bekam ich etwa zwei Stunden nach dem ersten Ausnahmefisch in einer flachen Bucht mit Schilfbewuchs auf einen Spinnerbait erneut einen Biss und kurze Zeit später wussten wir, dass muss ein noch größerer Hecht sein.

Testbericht Tailwalk Namazon Mobile Reiserute 4

10 Minuten Drill mit mehreren starken Fluchten vergingen, bis mein Kollege den Fisch endlich Keschern konnte. „What the f***?!?!?“ – zu mehr war ich im ersten Moment nicht im Stande. Emotion pur. Hecht pur! 110 cm und sagenhafte 11,4 kg – und das mit der Namazon. Ich war sprachlos und überglücklich.

Testbericht Tailwalk Namazon Mobile Reiserute 5

Das war er, der Härtetest und mein PB. Mission erfüllt. War die Rute dem Fisch gewachsen? Definitiv!

Mein Fazit zur Tailwalk Namazon Mobile Reiserute

Was soll Ich als Fazit noch schreiben? Bravo – gut gemacht. Viel mehr große Worte bedarf es wohl nicht. In allen Bereichen hat mich die Tailwalk Namazon Mobile überzeugt. Kompakt, schick, kraftvoll und sensibel kommt Sie daher. Das Köderspektrum, welches die Rute abdeckt, ist vielseitig und so habe ich die gesamte Tour auch nur mit dieser Rute gefischt, obwohl mir noch weitere Kombos meines Angelkollegen zur Verfügung gestanden hätten.

Testbericht Tailwalk Namazon Mobile Reiserute 6

Also, schaut sie Euch an. Ich bin mir sicher, Ihr werdet genauso begeistert sein! Hier geht es direkt zur Tailwalk Namazon Mobile C694H

Tight Lines,
Nico