Meerforellenköder – Wobbler die laufen und fangen!

Meerforellenköder - Wobbler die laufen und fangen!

Nach dem ich mich in den ersten beiden Teilen dieser Artikelserie um das grundlegende Drumherum beim Angeln auf Meerforellen gekümmert habe, geht es heute ausschließlich um eine kleine Auswahl meiner besten Meerforellenköder – Wobbler! Welche Wobbler ich einsetze und wie wichtig Größe, Farbe und Laufverhalten sind, gibt es eingepackt in konkrete Köderempfehlungen zu meinen Top-Meerforellenwobblern hier und jetzt!

Meerforellenwobbler – Fakten auf den Tisch!

Wobbler, die sich bei mir als sehr fängig erwiesen haben und für den Einsatz an der Küste geeignet sind, zeichnet folgendes aus: Sie passen in das Beuteschema der Meerforelle, was Lauf, Farbe, Größe, Laufeigenschaften und Sink- bzw. Schwimmeigenschaften betrifft. Gute Meerforellenwobbler sind zwischen 7 und 11cm lang, länglich geformt und imitieren kleine Fische wie Heringe oder Sandaale. Sie lassen sich sehr gut werfen und laufen nicht tiefer als 1 m, bestenfalls sind sie noch auftreibend. Suspending ist auch okay, doch favorisiere ich die auftreibenden Modelle.

Angefangen bei den kleineren Modellen fische ich sehr gern den Zipbaits Rigge 70F und SP. Der Köder hat trotz seines geringen Gewichtes sehr gute Flugeigenschaften und lässt sich sehr weit werfen. Durch seine kleine Tauchschaufel läuft er ca. 50 cm tief, je nach Rutenhaltung kann er auch genau unter der Wasseroberfläche präsentiert werden. Bei den Farben muss jeder selbst wissen, was er will. Ich selbst mag es lieber, wenn die Dekore natürlich sind – in selten Fällen wird mal knallig gefischt. Besonders im zeitigen Frühjahr, wenn die Forellen sehr flach anzutreffen sind, setze ich diesen Köder sehr gerne ein.

Ebenfalls empfehlenswert ist der Bassday Sugar Minnow in 8 und 9 cm als Floatingversion. Auch ohne Magdrive System fliegt der Köder erstaunlich weit. Grund dafür ist ebenfalls ein Weitwurfsystem in Form einer Kugel, die beim Wurf in den hinteren Teil des Köders rutscht. Der Köder läuft etwas tiefer, als der kleine Rigge und wird daher an etwas tieferen Stränden gefischt. Lauftiefe so zwischen 80 cm und 1,5 m – je nach Führungsart und Rutenhaltung. Weiter eignen sich sehr gut der Zipbaits Orbit 80 SP-SR, ebenfalls mit dem MagDrive-System ausgestattet. Dieser Köder ist etwas höher, als die anderen Wobbler und hat daher eine hervorragende Rollingaktion und kann daher sehr viel geleiert werden. Ebenfalls gute Modelle sind der größere Rigge 90f und der ZBL Minnow in 9 und 11 cm, der speziell für Salzwasser konzipiert ist.

Meerforellenköder

Köderempfehlung: Tailwalk Keison Jig Minnow

Zugegeben, eigentlich war es mehr ein Zufall, dass der Köder zu meinem absoluten “Lieblingsblinker” wurde. Wobei der Begriff Blinker nicht so ganz stimmt, da sich der Jig Minnow von Gewichtsverteilung und Laufeigenschaft deutlich unterscheidet. Gemeinsam mit Peter von Creek2Sea Media wurde ein Video für den YouTube Channel von Nippon-Tackle gedreht. Auf dem Regie-Zettel standen Wurfszenen und da ich sonst nur Wobbler mithatte, hing ich den Keison Jig Minnow 85 von Tailwalk in den Snap, da dieser – wie sich auch noch beweisen sollte – hervorragend flog. Während des Drehs sollten natürlich auch Meerforellen auf Kommando gefangen werden, was bis dato nicht wirklich funktioniert hatte.

Als wir nun also dabei waren die Wurfszenen zu drehen, holte ich den Jig Minnow nach dem Wurf immer sehr schnell ein und urplötzlich bekam ich aus dem nichts heraus einen Biss einer 45er Meerforelle genau vor meinen Füßen. Ein wahrer “Hallo und Wach”-Moment. Natürlich wurde dieser Köder jetzt weiter gefischt und zwar genau so schnell, wie zuvor. Kurze Zeit später bekam ich auf voller Wurfdistanz erneut einen Biss – eine gut 60er blanke Meerforelle schraubte sich aus dem Wasser und stieg kurz darauf leider aus. Ärgerlich, aber der Schlüssel zum Erfolg war gefunden! Am Ende des sehr schweren Tages hatten wir dennoch 5 Forellen auf unserer Habenseite, was im Vergleich zum Angeln mit den Wobblern eine 500%ige Steigerung darstellte. Seitdem genießt dieser Köder einen festen Platz in meiner recht überschaubaren Köderbox und seit neuestem hat er einen noch größeren Bruder, der sich seit kurzem ebenfalls am Wasser beweisen durfte.

Jig Minnow Keison - Der Meeerforellenwobbler

Der Kleine Jig Minnow

Die kleine Version ist 8,5 cm lang und hat ein Gewicht von 18 Gramm. Sein Lauf ist eher minimalistisch und ähnelt dem eines klassischen Meerforellenblinkers nicht wirklich. Der Keison wackelt stattdessen mit seinem Hinterteil und lässt dabei immer wieder seine Flanken aufblitzen. Je nach Einholgeschwindigkeit bricht der hintere Teil des Köders mehr oder weniger aus. Wird er sehr schnell eingeholt, so überschlägt sich der Köder manchmal, was die Forellen keineswegs stört. Eher im Gegenteil. Nicht umsonst fische ich den Köder gern super schnell. Lässt man den Jig Minnow absinken, so sinkt er trudelt er mit einem leichten Bellyshaking nach hinten weg. Gelegentliche Schläge in die Rute lassen den Köder sehr schön zu den Seiten ausbrechen, sodass der Köder trotz seiner Schlichtheit ein facettenreiches Laufverhalten hat. Die Wurfeigenschaften sind für einen derartigen Köder mit 18 Gramm sehr gut. Er steht normalen Blinkern darin keineswegs nach.

Der große Bruder

Sein großer Bruder ist 11,5 cm lang und 28 Gramm schwer – was für die Heringsfresser! Ich fische diesen Köder jetzt seit einigen Touren und konnte einige Fische zwischen 42 und 50 cm darauf fangen. Allerdings ist gerade Februar und somit eine der schwersten Monate zum Meerforellenangeln. Daher bin ich mir sicher, dass der große Keison schon im Frühjahr zeigen kann, was in ihm steckt. Vom Laufverhalten ist er dem kleinen Keison ähnlich – dennoch gibt es zwei Unterschiede: Der Keison 115 wackelt immer noch mit seinem Hinterheil, nur kippt auch das Vorderteil jeweils in die entgegengesetzte Richtung, sodass der Köder „um die Mitte herum“ wackelt, was wie ein Schlängeln aussieht. Beim Absinken ist das Bellyshaking noch stärker als bei dem kleinen Keison 85 und sieht richtig genial aus. Ich bin mir sicher, dass die Anzahl der Bisse während der Absinkphase dadurch noch weiter gesteigert werden kann. Die Flugeigenschaften des Köders sind relativ zum Gewicht leider nicht ganz so gut wie beim Keison 85, aber immer noch top. Man wirft mit dem Köder ca. so weit wie mit der 10 Gramm leichteren Version. Der Köder kommt leicht ins Trudeln, weil er sehr gut ausbalanciert ist. Wäre dies nicht der Fall, so würde er zwar noch besser fliegen, während des Absinkens aber nicht waagerecht absinken und kein Bellyshaking zeigen – da nehme ich persönlich die nicht perfekten Wurfeigenschaften gerne in Kauf. Kleiner Tipp: Fischt man den Köder an dickeren Schnüren oder an der Baticasting-Rute, so hält der größere Schnurwiderstand den Köder sauber in der Bahn und er fliegt perfekt!

Marke Modell Länge Gewicht Haken Verhalten Laufeigenschaften Farben
Tailwalk Keison Jig Minnow 85 85mm 18g 1 schnell sinkend tight rolling 6
Tailwalk Keison Jig Minnow 115 115mm 28g 1 schnell sinkend tight rolling 7
 

Starke Haken für starke Fische!

Sehr wichtig ist bei einigen für kleinere Zielfische konzipierten Ködern (Rigge 70F, Orbit 80, Keison 85 / 115) das Auswechseln der Drillinge. Meerforellen können stattliche Größen aufweisen und wissen sich an der Rute zu wehren. Der Drill ist einer der Extraklasse mit Sprüngen und Fluchten, die sich in der Bremse bemerkbar machen oder darin, dass man mit dem Kurbeln gar nicht hinterher kommt, doch soll dieser Drill nicht mit einem Verlust des Fisches durch aufgebogene Drillinge enden. Starke Salzwasserdrillinge schaffen hier Abhilfe. Hier geht’s zur unseren Angelhaken im Shop und damit verabschiede ich mich von euch.

Guido,
Team Nippon-Tackle