Olaf

Heute teste ich in meiner Freizeit – neben meinem Beruf – verschiedenstes Tackle, texte für den Onlineshop und Blog oder verfasse hin und wieder einen Beitrag für die Printmedien der Angelszene (…)

Im Alter von zwölf Jahren stand ich zum ersten Mal mit einem 1,80 Meter kurzen 200-Gramm-Pilkknüppel ohne Aktion und einer „äußert robusten Gussrolle“ auf einem Ostseeangelkutter und fing meine ersten Dorsche. Noch im selben Jahr folgte der Eintritt in unseren ortsansässigen Angelverein und das Ausprobieren sämtlicher Angeltechniken und Angelmethoden ging los. Und obwohl ich alles – vom Brandungsangeln über das Fliegenfischen, das Karpfenangeln bis hin zum Angeln bei Nacht und Nebel, Sonnenschein und nach den Mondphasen – ausprobierte und in Teenagerjahren mit Mofa und Anhänger Unmengen von – für mich aus heutiger Sicht unnötigem – Tackle ans Wasser karrte, konnte sich letztendlich meine Vorliebe für das Kunstköderangeln durchsetzen. Noch heute bin ich in Besitz meines ersten Balsaholzwobblers aus Finnland in der Farbe GFR, dem ich meine ersten Barsche und Forellen auf Kunstköder verdanke. Er begleitet mich als Glücksbringer stets ans Wasser – eine wirkliche Fanggarantie gibt es trotz der guten Erinnerungen jedoch nicht.

Heute teste ich in meiner Freizeit – neben meinem Beruf – verschiedenstes Tackle, texte für den Onlineshop und Blog oder verfasse hin und wieder einen Beitrag für die Printmedien der Angelszene. Und wenn dann noch Zeit übrig ist, helfe ich dem Chef noch beim Rumschrauben an seinem Bassboat oder gehe einfach mal Angeln und genieße die Ruhe.

Targets

Barsch, Forelle, Döbel und auch hin und wieder andere räuberische Weißfische stehen bei mir ganz hoch im Kurs. Barsche haben es mir seit meinen ersten Angelversuchen angetan. Kein anderer Fisch fordert eine so große Flexibilität in puncto Köder- oder Technikwahl wie der Barsch, um ihn an den Haken zu locken. Wenn er nicht will, dann will er nicht – und wenn doch, dann rappelt‘s in der Kiste! Die Forellenangelei reizt mich besonders durch die „landschaftliche Schönheit“ an kleinen Fließgewässern. Der Bach hat schließlich seine eigene Romantik! Wenn im Sommer fast gar nichts geht, gehen immer noch ein paar Döbel oder andere Weißfische, die sich mit ultraleicht aufgerigten und kleinsten Softbaits überlisten lassen. Aber auch Hardbaits unter 20 mm führen hin und wieder zum Erfolg.

Techniques

Auslöser für meinen Light-Tacklewahn war ein Erlebnis in Junganglerjahren, als ich einen 80er Hecht auf einen Mepps in Größe 00 landen konnte. Daher bin ich auch heute noch hauptsächlich mit UL- und L-Tackle und kleinen Soft- und Hardbaits am Wasser. Micro-Jigs und Finesse-Rigs, wie das Carolina- oder Texas-Rig aber auch das Neko- oder Wacky-Rig stehen bei mir hoch im Kurs. Mein hautsächlich verwendetes Softbaitspektrum liegt zwischen 1 und 3 Inch. Bei den Hardbaits schwöre ich auf alles von ZipBaits, was unter 10 cm Länge hat.
Ab und zu oder ab dem Herbst dürfen die Köder aber auch ein Stück größer sein und auch um einiges tiefer laufen. Dennoch liegen meine Rutencombos, abgesehen von meiner klassischen Jig-Rute, alle unter der 1 Oz-Marke.

Tackle

Mein Favorit-Brand unter den Rutenherstellern ist Graphiteleader. Etwas untypisch für einen JDM-Tacklejunkie, stehe ich auf den klassischen Korkgriff (lasse jedoch Ausnahmen zu, wenn ich von der Rute überzeugt bin). Kleinste Softbaits kommen an die Vigore Nuovo 63UL-S. Hardbaits bis 50 mm erledigt die Vigore 61L. Hardbaits zwischen 50 und 70 mm, kleine Crankbaits und TW-Baits, wie der Fakie Dog CB: Tailwalk DelSol C632L. Leichte Rigs und Jigs macht die Vigore 65L-BF. Mittlere Cranks, TW-Baits oder auch der 70er Khamsin kommen an die Vigore 63MLG. Der B-Switcher 4.0 oder andere Cranks dieser Klasse, wie auch Chatterbaits, kommen an die Vigore 62M. Klassisch gejiggt oder an der Küste, Dorsch und Co. nachgestellt, wird mit der Tiro 812MH-MR. Alle Ruten sind mit Hedgehog-getunten Daiwarollen bestückt.

Message

Trotz des ganzen Tackle-Wahns geht es eigentlich immer nur um das eine – die schönste und erholsamste Freizeitbeschäftigung, die man sich denken kann – nämlich das Angeln. Angeln heißt aber nicht zwangsweise Fische fangen, sondern vielmehr sich draußen in der Natur aufzuhalten, zu beobachten, auszuprobieren, dazu zu lernen und letztendlich zu genießen. Wenn sich dann noch der Fangerfolg anschließt – perfekt!